- Standardsignatur9725
- TitelGesundheitspolitische Aspekte der Biotechnologie in Österreich. Endbericht
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- Seiten128 S.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer89915
- Quelle
- AbstractAusgehend von einer Definition des Begriffs Biotechnologie gibt die vorliegende Studie einen Überblick über die weltweit und speziell in Österreich stattfindenden Aktivitäten auf diesem Gebiet. Dabei sind insbesondere die neueren Entwicklungen auf den Gebieten der Molekularbiologie und Gentechnik berücksichtigt. Als gesundheitspolitische Aspekte wurden primär Aspekte der biologischen Sicherheit und Volksgesundheit, aber auch solche der Nachhaltigkeit, der Innovationsförderung und der Aufklärung und Erziehung in der Bevölkerung angesehen. Die Betrachtungen wurden gemäss den drei Einsatzgebieten Biomedizin, Agrar- und Lebensmittelbiotechnologie und Umweltbiotechnologie gegliedert. Aspekte der klassischen Biotechnologie, über die gesellschaftlicher Konsens besteht, wurden nur einleitend kurz erwähnt. Im Hauptteil wird der Versuch gemacht, besonders die kontroversiellen Aspekte der neuen Biotechnologien zu beleuchten, wobei auch kritische Stimmen zu Wort kommen. Im Bereich der Medizin haben neuere biotechnologische Entwicklungen stattgefunden, welche einhellig als positiv angesehen werden. Dazu zählen die monoklonalen Antikörper, die gentechnisch hergestellten therapeutischen Proteine und das Tissue Engineering. Andere Gebiete sind aus verschiedenen Gründen noch umstritten. Dazu zählen die neuere, hauptsächlich auf der Basis der Polymerase-Kettenreaktion immer breiter verfügbar werdende Gendiagnostik, die somatische Gentherapie, die Nukleinsäure-Vakzine und die Xenotransplantation. Während hinsichtlich der Gendiagnostik Fragen und Einwände im Bereich der Ethik und des Datenschutzes vorherrschen, ist die somatische Gentherapie in den wichtigen Indikationen noch von ungenügendem Erfolg begleitet. Bei Nukleinsäure-Vakzinen und Xenotransplantationen werden Sicherheitsbedenken geltend gemacht; auch sind beide Methoden hinsichtlich ihrer möglichen Effektivität noch umstritten. In der Agrar- und Lebensmittelbiotechnologie sind transgene Fische und Nutztiere sowie eine wachsende Zahl transgener Pflanzen Gegenstand der Diskussion. Neben ethischen Aspekten und der Gefährdung der Artenvielfalt spielen im Fall der transgenen Pflanzen die sich aus Herbizidresistenz, Insektenresistenz und Virenresistenz ergebenden ökologischen Potentiale die grösste Rolle. Um die Problemlösungskapazitäten der Biotechnologie in diesem Bereich zu nutzen, wird man vorhandene Freisetzungsstrategien schrittweise, aber zügig in die Tat umsetzen und diese Aktivitäten mit einer entsprechenden Sicherheitsforschung begleiten müssen. Die bei transgenen Tieren und Pflanzen derzeit mögliche Klonierung von Hauptgenen reicht zur Lösung vieler interessanter züchterischer Probleme, die auf polygen vererbten Merkmalen beruhen, nicht aus. Insbesondere bei Pflanzen erwartet man aber innerhalb der nächsten zehn Jahre die entsprechende Erweiterung und Vertiefung der Grundlagen, sodass auch hier ein bedeutendes Ansteigen der Problemlösungskapazitäten zu erwarten ist. Wichtige Beiträge der Biotechnologie finden sich auf dem Gebiet der modernen Tierernährung und bei der Verbesserung von Starter- und Schutzkulturen für die Herstellung fermentierter Lebensmittel. Im Bereich der Umweltbiotechnologie stehen Fragen der Abwasserreinigung, der Grundwasserreinigung, Bodensanierung, Altlastensanierung, Klärschlammentsorgung und Klärschlammverwertung, Abluftreinigung, der nachhaltigen Bewirtschaftung von Rohstoffen und der Minimierung von Umweltbelastungen zur Lösung an. Auf vielen dieser Gebiete, wie z.B. in der Papier- und Zellstoffindustrie oder bie der Herstellung von Feinchemikalien, bietet die Biotechnologie schon jetzt ökonomisch konkurrenzfähige Problemlösungen.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1414495 | 9725 | Zeitschrift | Institut für Waldbiodiversität und Naturschutz | Ausgeliehen |
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