Im Zeitraum von 1968 bis 1993 kam es in Österreich zu 5135 Schadenslawinen-Ereignissen. 3095 davon sind durch die langjährige Erhebungstätigkeit der Alpingendarmerie sehr gut dokumentiert. Der Rest scheint in den jahrweisen Zusammenstellungen (Winterberichte) der Forstlichen Bundesversuchsanstalt auf. Dieses vorhandene Material wird in Form einer Datenbank ausbereitet und kann für eine Vielfalt von Fragestellungen herangezogen werden. So zum Beispiel als zentrale Grundlage zur Risikoanalyse sowie für alpine Naturgefahrenmanagement; und sie soll für die Erstellung integraler Schutzkonzepte genutzt werden. Die Angaben aus den Meldeblättern wurden nach dem Ereignisdatum geordnet und mit den österreichischen Gemeindekennziffern (Gemeinde-II) versehen. Die Gemeindekennziffern stellen das Bindeglied der Sachdaten zu den Geometriedaten dar. Sie können somit computerkartographisch bearbeitet werden. Pro Lawinenereignis stehen in der Datenbank derzeit etwas mehr als 30 Parameter zur Verfügung (erweiterbar). Erste Ergebnisse zeigen die zeitliche Verteilung der Lawinenereignisse, sie zeigt, dass kein Winter hinsichtlich der Lawinenaktivität gleich einem anderen verlaufen ist. Dieses Ergebnis ist eine logische Analogie zur Variabilität des Auf- und Abbaues der Schneedecke. Räumlich betrachtet ist zu erkennen, dass die Amplituden der Ereigniszahlen pro Winter im Süden Österreichs deutlich größer sind als in den übrigen Regionen (im Winter 1974/75 kam es in Kärnten zu 376 Schadensereignissen, im darauffolgenden Winter nur zu einem einzigen). Dieser Umstand kann als Übereinstimmung mit der bekannten Struktur der Niederschläge gewertet werden. Auch eine gesamtösterreichische Dichtekarte der Ereignisse konnte gemeindeweise erstellt werden.