Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen zur genetischen Variation des Monoterpenmusters im Nadelharz von Abies alba durchgefuehrt. Zur Abschaetzung des Umwelteinflusses auf das Monoterpenmuster wurde das Nadelharz genetisch identischer, heterovegetativ vermehrter Individuen verschiedener Tannen-Artbastarde von drei bayerischen Versuchsflaechen gaschromatographisch untersucht. Durch die Analyse des Nadelharzes von F1- und F2-Nachkommenschaften von 15 kontrollierten Kreuzungen zwischen verschiedenen Tannenarten bzw. Tannenarthybriden wurde versucht, die genetische Kontrolle von Monoterpenen bzw. Monoterpenmustern in der Gattung Abies nachzuweisen. Die Elternbaeume der Kreuzungsnachkommen standen mit wenigen Ausnahmen ebenfalls fuer die Untersuchungen zur Verfuegung. Die Variation des Monoterpenmusters im Nadelharz der Weisstanne wurde an 3016 Individuen von 155 verschiedenen Herkuenften aus dem gesamten Verbreitungsgebiet ermittelt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Untersuchungen zum Einfluss der Umwelt auf das Monoterpenmuster Zwischen den Monoterpenmustern der untersuchten, genetisch identischen Individuen von verschiedenen Versuchsflaechen, die auf Unterlagen der gleichen Art gepfropft sind, koennen mit einer Ausnahme keine bzw. nur geringe Unterschiede quantitativer Art festgestellt werden. Qualitative Unterschiede werden nicht nachgewiesen. Zwischen Individuen mit Unterlagen unterschiedlicher Artzugehoerigkeit koennen sowohl innerhalb wie zwischen den Versuchsflaechen quantitative Unterschiede beobachtet werden. Ein Einfluss der verwendeten Unterlage auf das Pfropfreis zeichnet sich ab. 2. Untersuchungen zur Vererbung von Monoterpenen und Monoterpenmustern. Die Monoterpenmuster der untersuchten Elternbaeume und deren Nachkommen unterscheiden sich in qualitativer wie quantitativer Hinsicht. Eine Aufspaltung der relativen Anteile von einzelnen Terpenen wie Alpha-Pinen, Camphen, Beta-Pinen, Limonen und Beta-Phellandren, die einen Rueckschluss auf die genetische Kontrolle erlauben, kann nur in Einzelfaellen beobachtet werden. Die in diesen Faellen beobachteten Verteilungen der Phaenotypen koennen mit erwarteten Spaltungsverhaeltnissen in Uebereinstimmung gebracht werden. Allgemein gueltige Rueckschluesse auf die Vererbung von Monoterpenen in der Gattung Abies koennen aufgrund der Ergebnisse jedoch nicht gezogen werden. Mit Ausnahme der hochsignifikanten positiven Korrelation zwischen Tricyclen und Camphen koennen keine fuer alle Nachkommenschaften gueltigen Zusammenhaenge zwischen zwei Monoterpenen nachgewiesen werden. Bei Kreuzungskombinationen mit Beteiligung von Abies alba sind zwischen Beta- Pinen und Limonen in jedem Fall signifikante bzw. hochsignifikante Zusammenhaenge, die negativ sind, zu beobachten. Auf der anderen Seite koennen bie verschiedenen Nachkommenschaften signifikante bzw. hochsigni... Universitaet Muenchen, Forstwissenschaftliche Fakultaet