Der Mittelwald und die verwandte Betriebsart "Niederwald mit Ueberhaeltern" stellen eine Bewirtschaftungsart mit jahrhundertelanger waldbaulicher Tradition dar, die in der Vergangenheit intensiv beschrieben und diskutiert wurde. Das Hauptinteresse galt einerseits der Auseinandersetzung um die Bedeutung des Mittelwaldes insgesamt in Konkurrenz zum Hochwald, andererseits spiegelt die Bemessung des Anteils des Oberholzbestandes die Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung und der Relation der Nutz- und Brennholzpreise wider. Auch in der Gegenwart wird dem Mittlwald wechselnde Bedeutung zugemessen. Einschaetzungen, die dem Mittelwald nicht mehr als wirtschaftlich sinnvoll erachteten, fuehrten zu grossflaechigen Umwandlungen in Hochwald und Nadelholzaufforstungen, die sich aber im pannonisch gepraegten Osten Oesterreichs als problematisch erweisen. Eichensterben und Mistel befall verstaerken die Unsicherheit der waldbaulichen Behandlung eichenreicher Waelder. Langfristig ist aber - besonders mit zunehmender Verteuerung der fossilen Brennstoffe - wieder mit einer Aufwertung der Betriebsart Mittelwald zu rechnen, da der Niederwald als Energiequelle an Bedeutung gewinnt, die Nachteile des Niederwaldes aber im Mittelwald, insbesondere durch die kontinuierliche Verjuengung der Stoecke, vermieden werden. Eines der wesentlichsten Kriterien, die bei Bewertung des Ausschlagwaldes entscheidend sind, ist in den Besonderheiten des kontinentalen, trocken-warmen Klimas begruendet: Schneearme Winter, grosse Haeufigkeit von langen und extremen Trockenperioden in der Vegetationsperiode und starke Schwankungen des jaehrlichen Niederschlagangebotes, verbunden mit hoher Verdunstungsbeanspruchung, fuehren haeufig zu negativer atmosphaerischer Wasserbilanz. Daher wird die Wasserspeicherkapazitaet des Bodens bzw. die Gegebenheit zusaetzlicher Wassernachlieferung zum entscheidenden Standortsfaktor. In Trockenjahren reicht auf Standorten ohne zusaetzliche Wassernachlieferung die Groessenordnung der im Boden nutzbar gespeicherten Wassermenge nicht aus, das Niederschlagsdefizit auszugleichen. Auf Standorten mit geringer Austrocknungsresistenz koennen auch kurzfristige oder extreme Hitze- oder Trockenperioden als wachstumsbegrenzende Faktoren auftreten. Aber auch auf Standorten mit ausgeglichenerer Wasserversorgung ist der Wasservorrat zu Beginn der Vegetationsperiode - in Abhaengigkeit vom Ausmass des winterlichen Niederschlagsminimums - fuer die Hoehe der Gehalte bis zum Ende der Vegetationsperiode ausschlaggebend. Die Erfassung der Wasserhaushaltsmerkmale der Boden- und Standortstypen kann somit bereits als grundlegende oekologisches Kriterium fuer die Wahl der Betriebsart herangezogen werden, wobei die Wertung der Standortseigenschaften in Beziehung zur generativen oder vegetativen Verjuengung besonderes Gewicht hat. Naturverjuengung ueber Samen - und noch .......