Die möglichst genaue Erfassung des Auerwildbestandes ist Grundlage der Beurteilung seiner Gefährdung und erlaubt bei entsprechend langfristiger Durchführung die Korrelation mit unterschiedlichen Gefährdungsfaktoren. Deren Bedeutung lässt sich auf diese Weise besser analysieren, damit sind wirkungsvollere Gegenmassnahmen möglich. Bei Aufzucht und Auswilderung wurden umfangreiche Erfahrungen gewonnen. Auch wenn sie nicht sehr optimistisch stimmen, brachten sie wichtige Erkenntnisse zur Ökologie des Auerhuhnes. Für Anlage und Betrieb von Zuchtstationen und für Auswilderungs-Methoden - falls überhaupt in Erwägung gezogen - sind künftig gegebenenfalls bessere Vorstellung vorhanden. Die Telemetrie, in der Bundesrepublik erstmals bei Auerwild angewendet, brachte wichtige Erkenntnisse zur Technik selbst sowie über Verhalten und ökologische Ansprüche des Auerwildes. Eine kartographische Erfassung der Habitat-Qualität auf rund 20 000 ha im Nordschwarzwald, wie sie in dieser Form wohl erstmalig durchgeführt wurde, gab wichtige Hinweise über Zustand, Entwicklungstendenzen und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Analyse der Gefährdungs-Ursachen bestätigte zum Teil bisherige Erfahrungen und brachte ausserdem neue Detail-Erkenntnisse im Mosaik der komplexen Beziehungen. Sämtliche Ergebnisse unserer Untersuchungen und Überlegungen werden gebündelt in konkrete Vorschläge für Massnahmen im Bereich des Jagd, der Forstpolitik und besonders des Waldbaus und der forstlichen Betriebsplanung. Möglichkeiten zur raschen Umsetzung in die Praxis werden dargelegt und Ziele künftiger Forschung skizziert.
156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907]) 153 (Populationsschwankungen und -zyklen) 151 (Lebensweise, Autökologie, Gewohnheiten, Anpassungsfähigkeit) 148.2 (Aves (Vögel)) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)