Standardsignatur
Titel
Lawinenereignisse und Witterungsablauf in Österreich : Winter 1969/70
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
1971
Seiten
134 S.
Material
Bandaufführung
Serie
Lawinenereignisse und Witterungsablauf in Österreich
Digitales Dokument
Datensatznummer
4655
Quelle
Abstract
Der Winter 1969/1970 war hinsichtlich materieller Schäden mit seinen 464 bekannten Schadenslawinenabgängen ein Katastrophenwinter. Die Personenschäden hielten sich im Vergleich zu anderen Wintern mit 128 unmittelbar beteiligten Personen in tragbaren Grenzen. Tirol liegt mit 189 Lawinenabgängen an der Spitze vor Salzburg mit 82, Kärnten mit 73 und Vorarlberg mit 65. Die Zahl der Todesopfer beträgt 24 für das gesamte Bundesgebiet. Sie ist für diesen schweren Winter, in dem 464 Schadenslawinenabgänge gezahlt wurden, relativ klein, hätte jedoch, wie aus der Anzahl der 128 unmittelbar beteiligten Personen zu ersehen ist, ein katastrophales Ausmaß annehmen können. 72 Personen wurden verschüttet und 36 verletzt. Von den einzelnen Bundesländern liegt Tirol mit 21 Toten, 25 Verletzten, 54 Verschütteten und 95 beteiligten Personen an der Spitze dieser traurigen Statistik und erst in weitem Abstand folgen Kärnten und Vorarlberg. Die Straßenverschüttungen im gesamten Bundesgebiet betrugen bei den Bundesstraßen 10.710 m und bei den Landesstraßen 6.280 m, insgesamt waren es 24.930 m. Gleise der Bundesbahn wurden auf 1.376 m Länge unpassierbar gemacht. Die Waldschäden beliefen sich auf 32.000 fm, die Schäden bei Jungwald und Forstkulturen betrafen 21 ha, der Flurschaden betrug rund 200 ha. An Baulichkeiten wurden 3 Wohnhäuser zerstört und 32 beschädigt, 11 Brücken zerstört und 6 beschädigt. Sehr groß waren auch die Schäden an Fahrzeugen. So wurden 6 PKW zerstört und 27 beschädigt, 1 Hubschrauber, 3 Pistenpflegegeräte und 5 Räumfahrzeuge wurden außerdem noch in Mitleidenschaft gezogen. An Liften und Seilbahnanlagen wurden 10 beschädigt, an Materialseilbahnen 2 zerstört und 1 beschädigt. Sehr bedeutend waren auch die Leitungsschäden. Die Telefonleitungen wurden auf einer Länge von 3.550 m unterbrochen, die Niederspannungsleitungen auf 5.200 m und die Starkstromleitungen auf 3.840 m. Die prozentuelle Verteilung der Lawinenabgänge im Durchschnitt der letzten 3 Winter wird von Tirol mit 37,84% angeführt, gefolgt von Vorarlberg mit 18,08% und Kärnten mit 15,53%. Die tabellarische Zusammenstellung zeigt, daß der Winter 1969/1970 in den Bundesländern Tirol und Salzburg bezüglich der Häufigkeit der Lawinenabgänge über dem dreijährigen Durchschnitt liegt. Die Klassifikation der einzelnen Schadenslawinen weist 288 Abgänge von :kerschneelawinenund 50 von Schneebrettlawinen auf, 23 Lawinen waren Mischschneelawinen, 103 Lawinenabgänge konnten nicht klassifiziert werden.