Der Wald spielt eine wichtige Rolle für uns Menschen und die Gesellschaft insgesamt: Er sichert Einkommen und schafft Green Jobs, schützt vor Naturgefahren, liefert Energie, trägt zum Klimaschutz bei, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen und bietet den Menschen Erholung. Damit dies so bleibt ist das Knowhow des BFW ein wichtiger Impulsgeber für den Wald der Zukunft. Dadurch, dass der Klimawandel mit extremen Wetterereignissen und
Schädlingen österreichische Waldbesitzende zunehmend unter Druck setzt, hat die Regierung den Österreichischen Waldfonds geschaffen, der mit 350 Millionen Euro dotiert ist. Davon angesprochen ist die gesamte Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier und vor allem auch die Forschung – und damit das BFW. Das BFW blickt in die Zukunft: Der Klimawandel stellt unseren Wald vor große Veränderungen. Steigende
Temperaturen, Trockenheit und ein vermehrtes Auftreten von Schädlingen erschweren die Wahl von klimafitten
Baumarten. Das Bundesforschungszentrum für Wald hat nun mit der einer österreichweiten Baumarten -
ampel ein einzigartiges Tool entwickelt, das eine erste Einschätzung standortgerechter Baumarten für den
Wald der Zukunft ermöglicht. Die österreichweite Baumartenampel ist der erste Teil eines mehrstufigen
Systems, bei dem durch detaillierte Forschungsarbeit, lokale Information zum Wald und zur Baumartenwahl
bereitgestellt werden. Die Einschätzungen beziehen sich auf das Klima der Zukunft (von 2080-2100). Sie unterstellen eine Erwärmung von 2-2,5 °C bis zum Jahr 2100. Basis dafür ist das Projekt FORSITE, wo umfangreiche Informationen aus Klima, Geologie, Boden- und Vegetation in Eignungskarten einfließen, und Empfehlungen für Waldbesitzer:innen, gegeben werden können. Der Waldfonds ermöglicht nun die Erweiterung
des Projekts auf NÖ, OÖ und das Burgenland, weitere Bundesländer haben bereits Interesse zur Durchführung
der Forschungsarbeiten angemeldet. Ergebnisse der Waldinventur als Richtschnur: Die jüngst publizierten Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur stellen fest, dass sich der Trend zu mehr Laubholz deutlich fortsetzt und damit Biodiversität und Klimafitness gestärkt werden. Nadelholzreinbestände haben im letzten Jahrzehnt um 6 % abgenommen und Laubholzmischbestände um den gleichen Prozentsatz zugenommen. Ein Kriterium der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ist es, nicht mehr Bäume aus dem Wald zu entnehmen, als nachwachsen. Derzeit
werden im österreichischen Wald 89 % des Zuwachses geerntet. Damit das weiterhin so bleibt, ist die nachhaltige
aktive Bewirtschaftung des Waldes im österreichischen Forstgesetz festgeschrieben. Die Waldinventur zeigt aber auch, dass ein Wildtiermanagement, dass die Verjüngung verbessert und Schäden durch Wildeinfluss deutlich reduziert, ein wichtiger Auftrag für die kommenden Jahre ist. Im Angesicht des Klimawandels und seinen Auswirkungen – auch auf den Wald – ist die größte Stellschraube für den Klima schutz die Reduktion des Treibhausgasausstoßes, ohne die der Wald seinen positiven Einfluss im Kampf gegen den Klimawandel nicht unbegrenzt aufrechterhalten kann. Das BFW leistet mit seinen Projekten einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung des Waldes der Zukunft. Das vorliegende Arbeitsprogramm dient als Orientierung für die aktuellen
Aufgaben des BFW. Es soll aber auch Anknüpfungspunkte für unsere Partner schaffen, damit mit den Instituts-,
FAST- und ProjektleiterInnen neue Ideen und Projekte entwickelt werden können.