Gehölzaufwuchs auf einer Ganzjahresstandweide im Wulfener Bruch : Ersterfassung nach fünf Weidejahren auf einer zuvor intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche

Stuttgart

Eugen Ulmer

2008

S. 217-223

4 Abb., 3 Tab., 35 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200148097

Naturschutz und Landschaftsplanung 2008, 40(7) : Ökologische Ressourceanalyse in der Flurneuordnung : Urbane Fließgewässer bewerten : FFH-Lebensraum Auenwald, S. 217-223

Extensive Ganzjahresstandweiden werden seit mehreren Jahren erfolgreich zur Pflege und Entwicklung von Offenlandschaften eingesetzt. Während die Auswirkungen dieser Weideform auf die Diversität verschiedener Artengruppen bereits gut analysiert sind, existieren bislang kaum Aussagen zur Gehölzentwicklung auf Flächen, die vor Beginn der Ganzjahresstandweide intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. In der vorliegenden Arbeit wurden auf einer 12 ha großen, zuvor als Acker bzw. Mähweide genutzten Fläche fünf Jahre nach Weidebeginn die Anzahl der Individuen für jede Gehölzart unter Einbeziehung von Wuchshöhe und Verbissspuren erfasst. Als Ergebnis können drei Bereiche differenziert werden, die sich sowohl hinsichtlich der Anzahl der nachgewiesenen Gehölzindividuen als auch der Artenzahl signifikant voneinander unterscheiden. Entscheidend für die beobachteten Unterschiede ist sicherlich die vorherige Flächennutzung und in diesem Zusammenhang vor allem das Vorhandensein von offenen Bodenstellen. Die Entfernung zu Diasporenquellen sowie die Wasserversorgung wirken sich modifizierend auf die Individuenverteilung aus. Die Auswertung der Verbissspuren zeigt, dass 95 % der Individuen nicht höher als 50 cm sind und auch bewehrte Arten verbissen werden. Inwieweit bewehrte Arten langfristig die Funktion von Safe Sites für eine Gehölzetablierung übernehmen, bleibt abzuwarten.