Steigende Temperaturen und die rückläufige Nutzung von Hochlagen für die Almbewirtschaftung begünstigen die Anlage von Hochlagenaufforstungen in Gebieten der subalpinen Zone, die bisher für eine Bewaldung ungeeignet waren. Im Projekt „BERGAUF“, gefördert durch die Ländliche Entwicklung (LE 7.6.1.c-III3-68/23), wird am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) das Potential von solchen Hochlagenaufforstungsflächen als zusätzlicher Kohlenstoffspeicher der Zukunft bewertet. Für das Projekt wurden 5 Modellregionen mit Aufforstungen aus den 60er und 70er Jahren ausgewählt, auf denen der im Boden gespeicherte Kohlenstoff dieser Wälder mit jenem in angrenzenden Freiflächen (Almwiesen) verglichen wird. Durch Diversitätserhebungen von Bodenmikroorganismen, Gefäßpflanzen und Arthropoden in beiden Habitatstypen – Aufforstung und Almwiese – soll der Einfluss einer derartigen Umstrukturierung der Landschaft auch in Bezug auf Artenvorkommen und -vielfalt untersucht werden. In diesem Poster werden erste Ergebnisse der Diversitätsuntersuchung von Arthropoden, i.e. Laufkäfer und Spinnen, präsentiert. Die Arthropoden-Aufsammlung in den 5 „BERGAUF“-Modellregionen Verwall, Lechtaler Alpen, Stubaier Alpen, Radstädter Tauern und Kreuzeckgruppe, wurde über einen Zeitraum von 9 Wochen zwischen Juni und August 2024 durchgeführt. Je Region wurden in einer Aufforstungs- und einer angrenzenden Almwiesenfläche auf etwa 1.800 m Seehöhe jeweils 5 unbeköderte Barber-Fallen entlang von Transekten aufgestellt, an denen auch Vegetationserhebungen durchgeführt wurden. Die Fallen wurden alle drei Wochen entleert. Die gefangenen Laufkäfer und Spinnen werden auf Artniveau bestimmt. Die Aktivitätsdichte der beiden Arthropoden-Gruppen, sowie deren Diversität und das Vorkommen von besonders schützenswerten Arten, werden analysiert und zur Bewertung derartiger Aufforstungsmaßnahmen evaluiert. Ein Zusammenhang mit der Diversität und Häufigkeit von Gefäßpflanzen, die auf der Konferenz von Herfried Steiner präsentiert werden, ist geplant. Gleiches gilt auch hinsichtlich der Abschätzung, inwieweit eine Konkurrenz zwischen Kohlenstoffspeicherung und Artenvielfalt besteht.