- Standardsignatur17103
- TitelMORESEEDSADAPT: Abschätzung von Bedarf und Angebot an forstlichem Vermehrungsgut zur Anpassung einer nachhaltigen Forstwirtschaft an den Klimawandel.
- Verfasser
- Seiten24-29
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200209931
- Quelle
- AbstractIm Klimawandel gehören die Wahl geeigneter Baumarten und Samenherkünfte sowie die Anlage von Mischbeständen zu den wichtigsten Anpassungsmaßnahmen in der Waldbewirtschaftung (Schüler et al. 2022). Ein Baumartenwechsel ist generell durch natürliche und künstliche Verjüngung möglich. Die natürliche Verjüngung ist jedoch auf heute im betreffenden Wald bereits vorkommende Baumarten beschränkt und wird zudem durch
einen hohen Verbiss des Wildes regelmäßig stark beeinträchtigt. Durch zunehmende großräumige Störungen wie Stürme, Waldbrände und die in den letzten Jahren häufigeren Borkenkäferkalamitäten entstehen zudem große Kahlflächen, die rasch wiederbewaldet werden müssen, um den Wald als Lebensraum, Kohlenstoffsenke und Holzlieferant wiederherzustellen. Dabei sollten vorwiegend diejenigen Baumarten gesetzt werden, die bereits
an das Klima von morgen angepasst sind, bzw. genug Anpassungsfähigkeit besitzen um sich an die zukünftigen Bedingungen anzupassen. Neben der Auswahl geeigneter Baumarten sind auch die lokalen Anpassungen spezifischer Samenherkünfte zu berücksichtigen. Diese Anpassungen äußern sich u. a. als Unterschiede im Wachstum, der Empfindlichkeit gegenüber Frostereignissen und Trockenperioden oder in unterschiedlichen Zeitpunkten
des Nadel- und Blattaustriebs. Zahlreiche Untersuchungen an heimischen Baumarten zeigen, dass mit dem Klimawandel in vielen Fällen nicht nur die durch Trockenheit und Stürme gefährdeten Baumarten ersetzt werden sollten, sondern vor allem deren Samenherkünfte, denn die natürlichen Prozesse der Anpassung sind im rasch
voranschreitenden Klimawandel zu langsam, um ein Überleben unter zukünftigen Bedingungen zu sichern.
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