- Standardsignatur17103
- TitelPROTECTED: Der Einfluss zukünftiger Schutzwaldszenarien auf Spitzenabflüsse und Sedimentverfügbarkeit unter Berücksichtigung störungsbedingter Entwaldung
- Verfasser
- Seiten16-23
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200209930
- Quelle
- AbstractNatürliche Störungen wie Waldbrände, Windwürfe, Schnee- und Eisbruch sowie Insektenausbrüche erzwingen zu einem nicht unerheblichen Teil zu ungeplanten Holzerntemaßnahmen mit sehr wahrscheinlich zunehmender Tendenz in den kommenden Jahren. In Schutzwäldern kann ein solch plötzlicher Verlust geschlossener Bestände das Risiko vor alpinen Naturgefahrenereignissen drastisch erhöhen. Das Auftreten von katastrophalen Ereignissen wie
Sturmfluten, stark geschiebeführende Hochwässer, Murgänge, u.a. steht dabei in einem kausalen Zusammenhang. Dazu muss man wissen, dass es bei Wildbachereignissen zu einer raschen Transformation von Niederschlag in Abfluss kommt, welcher sich als eine Mischung aus Wasser und Sedimenten mit unterschiedlicher Zusammensetzung manifestiert mit oftmals verheerenden Auswirkungen in besiedelten Bereichen. Wälder erfüllen eine wichtige
Schutzwirkung, da sie einerseits die effektiv in Abfluss transformierte Niederschlagsmenge aufgrund ihrer Speicherfähigkeiten (v.a. durch den Waldboden) reduzieren können, sowie andererseits zur Stabilität der Hänge aufgrund ihrer Wurzelaktivität und damit zu einer Verringerung der Sedimentverfügbarkeit beitragen können.
Wie der Name schon sagt, sind natürliche Störungen Eingriffe in das bestehende Ökosystem. Je nach Resilienz des betroffenen Bestandes, welche für Wälder mit Schutzfunktion aufgrund der häufig extremeren Standorte geringer ist als z. B. für Wälder mit ausschließlicher Nutzfunktion, kann es mehr als hundert Jahre dauern, bis die ursprüngliche
oder besser gesagt eine vergleichbare Schutzwirkung wiedererlangt ist. Aus diesem Grund wird bei großflächigen Störungen die Schutzwirkung des Waldes sehr häufig in den ersten Jahrzehnten von aktiven technischen Maßnahmen übernommen bzw. unterstützt. Betrachtet man nun diese langen Regenerationszyklen zusammen mit den prognostizierten Auswirkungen der Klimaerwärmung wird klar, dass der Klimawandel nicht nur die Häufigkeit,
Intensität, Dauer und den Zeitpunkt natürlicher Störungen steuert, sondern auch indirekten Einfluss auf
das Auftreten von zukünftigen Wildbachereignissen haben kann da er in die natürliche Sukzession von Waldbeständen eingreift.
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