Nichtheimische Baumarten sind bereits seit langem Bestandteil bioklimatisch sensibler Systeme wie dem europäischen Alpenraum. Der Großteil der nichtheimischen Baumarten in Wäldern wurde aus wirtschaftlichen Gründen gepflanzt – hauptsächlich zur Holzproduktion, Baumzucht und Biomasseproduktion im Kurzumtrieb. Andere Gründe, wie der Schutz vor Bodenerosion, Waldfeldbau, Brennholznutzung und die Kontrolle von Sandverwehungen sind ebenso wichtig. Als mögliche Kandidaten für die Anpassung der heimischen Wälder an den Klimawandel zogen nichtheimische Baumarten die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und Gesetzgebern in den letzten Jahren auf sich (Lindner et al., 2014). Während nichtheimische Baumarten an manchen Standorten von Vorteil sind, können sich dieselben an anderen Standorten als invasiv herausstellen (Brundu & Richardson, 2016). Die Risiken, Vorteile und auch Trade-offs zwischen unterschiedlichen Ökosystemleistungen sind daher sorgfältig zu bewerten, bevor Managementstrategien für nichtheimische Baumarten im Alpenraum formuliert werden. Die Einstellung der Stakeholder ist eine zentrale Komponente in diesem Evaluierungsprozess. Stakeholder sind in unterschiedlichen Bereichen wie Produktion, Management oder einfach als Nutznießer der von nichtheimischen Baumarten zur Verfügung gestellten Ökosystemleistungen involviert. Dazu gehören unter anderem politische Entscheidungsträger, Forst- und Stadtverwaltungen, Waldbesitzer, Waldbewirtschafter, die Holz- und Baumschulindustrie, Branchenvertretungen und NGOs, Wissenschaft, Konsumenten und Naturschutzfachleute bzw. Naturschützer.