- Standardsignatur17950BU
- TitelSteckbriefe zu den ausgewählten Natura 2000-Waldlebensraumtypen: Pannonisch-Balkanische Zerreichen- und Traubeneichenwälder
- Verfasser
- Seiten130-133
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200207965
- Quelle
- AbstractKurzcharakteristik: Bei diesem Lebensraumtyp handelt es sich um gemäßigt kontinentale, thermo- und xerophile Wälder der Pannonischen Tiefebene und ihres Umlandes sowie der nördlichen Balkanhalbinsel. In der Regel sind die Bestände in Höhen zwischen 150 bis 600 (800) m zu finden und entwickeln sich auf leicht sauren, meist dunkelbraunen Böden mit oft sehr unterschiedlichen Humusauflagen. Auch der geologische Untergrund ist mit Kalk, Andesit, Basalt, Flysch, Löß, Lehm, Sand etc. vielfältig. In Österreich kommt der Lebensraumtyp im Pannonischen Tief- und Hügelland (Wuchsgebiet 81) und an wärmebegünstigten Lagen am niederösterreichischen Alpenostrand (Wuchsgebiet 5.1) vor. Typische Bestände werden fast ausschließlich von Zerr- und/oder Traubeneiche gebildet. Kodominant können Stieleiche und Weißföhre auftreten. Eingesprengt bis maximal beigemischt sind Elsbeere, Hainbuche, Winterlinde und Rotbuche (Willner & Grabherr, 2007). Der Lebensraumtyp ist vor allem anhand der Krautschicht klar abzugrenzen. Er vermittelt in der Artenzusammensetzung zwischen den basophilen Flaumeichenwäldern und den bodensauren Eichenwäldern, indem er Vertreter von beider Einheiten aufweist. Basophile Arten wie Liguster (Ligustrum vulgare), Immenblatt (Melittis melissophyllum), Wirbeldost (Clinopodium vulgare), Ungarische Witwenblume (Knautia drymeia) und Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) differenzieren gegenüber den bodensauren Eichenwäldern, das Vorkommen von azidophilen Arten wie Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) und Drahtschmiele (Avenella flexuosa) verbindet sie. Über bindigen Böden treten charakteristischerweise Arten auf, die Wechselfrische anzeigen: Echter Ziest (Betonica officinalis), Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Weißes Fingerkraut (Potentilla alba), Südliches Mariengras (Hierochloe australis), Färber-Ginster (Genista tinctoria) u. a. (vgl. Willner & Grabherr, 2007).
- SchlagwörterÖsterreich, Artenvielfalt, Waldbewirtschaftung, nachhaltige Waldwirtschaft, urbaner Wald, Waldschutz, Naturwaldreservat, Naturverjüngung, Waldschaden, Baumartenwahl, integrativer Waldnaturschutz, Eiche, Stieleiche, Traubeneiche, Zerreiche, Sedimentation, Niederschlagsanalyse, Waldbestand, Klimawandel, Mischwald, Rote Liste, gefährdeter Biotoptyp
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