Forstliche Versuchsflächen im Spannungsfeld zwischen Tradition, Innovation und Machbarkeit

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Artikel aus einer Zeitschrift

200204933

Für die Bearbeitung forstlicher Fragestellungen betreut und verwaltet das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) des Landesbetriebes Forst Brandenburg fast 1000 Versuchsreihen mit über 2500 häufig sehr langfristig beobachteten Einzelflächen (teilweise seit 1870), von denen mehr als 1500 Flächen in ca. 250 Versuchsreihen noch unter aktueller Beobachtung stehen. Die derzeitig aktiv beprobten Versuchsflächen nehmen ca. 600 ha Waldfläche ein. Zur Erfassung der zeitlichen Entwicklung der Versuchsflächen erfolgen Beobachtungen, Messungen bzw. Analysen in Abständen von wenigen Minuten (Datenlogger auf Level II Flächen) bis zu 20 Jahren (Bestandesaufnahmen in Altbeständen oder Naturwäldern). Je nach Aufgabenstellung werden dabei verschiedenste
forstlich relevante Parameter erhoben, die seit der 1980-er Jahren digital erfasst und in Datenbanken abgelegt werden (Degenhardt 2005). Mit Beginn des Versuchswesens bis heute werden auf fast allen Flächen die Durchmesser und Höhen der Bäume gemessen. Insgesamt können derzeitig ca. 2,8 Mill. Durchmessermessungen und ca. 500 000 Höhenmessungen aus der Datenbank abgerufen werden. Neben mehr als 30000 Kronenansatzmessungen und 10000
Kronenradienmessungen sind vor allem Daten typischer ertragskundlicher Untersuchungen wie Sektionsmessungen,
Stammanalysen, Zuwachsbohrungen, Stammfußkoordinaten oder Qualitäts- und Vitalitätsansprachen erfasst. Mit der zunehmenden interdisziplinären Arbeit auf den Versuchsflächen wurde es notwendig, auch oden und ernährungskundliche, phänologische oder genetische Daten aufzunehmen bzw. mit Klima-, Standorts-, Wasserhaushalts- oder Fernerkundungsdaten zu verknüpfen. Die dadurch gegebene vereinfachte Recherche fachbezogener Daten bildet die Grundlage für eine effektive Planung und Auswertung der Versuche.