In der EU-28 sind 42 % bzw. 28 Millionen Hektar mit Wald bedeckt. Allein in Bayern gibt es 2,6 Mio ha Waldfläche. Der Freistaat gilt mit seinem Holzvorrat und der auch im europäischen Vergleich bedeutsamen Forst-, Holz- und Papierwirtschaft als Waldland Nr. 1 in Deutschland. Ob sich hieraus jedoch ein strategisches Interesse für die Gestaltung forstbezogener Politikprozesse ableiten lässt, muss genauer analysiert werden. Denn ein größeres Engagement für forstliche Belange in der EU könnte auch bedeuten, dass sich forstpolitische Kompetenzen auf die europäische Ebene verlagern. In der EU gibt es keine eigenständige Forstpolitik, aber es gibt seit mindestens 20 Jahren den Bedarf an einer verbesserten Koordinierung der Forstpolitiken in den Mitgliedsländern. Wälder bedecken 42 % der Oberfläche in der EU. Das sind 28 Millionen Hektar. Ende der 1990er Jahre hat man sich erstmalig auf eine europäische Strategie zur Förderung einer nachhalttigen Forstwirtschaft geeinigt. Daneben gibt es eine Vielzahl angrenzender Politikbereiche mit ihren jeweiligen Ansprüchen an Wald und Forst. Regelungen aus der Agrar-, Naturschutz, Hadels-, Klima- und Energiepolitik beinflussen mitunter stärker, was in der Fläche passiert als dies durch das europäische Bekenntnis zur nachhaltigen Forstwirtschaft machbar wäre. Wie ist dieser Umstand zu erklären und welche Schlussfolgerungen lassen sich für forstliche Akteure daraus heute ableiten? Im vorliegenden Beitrag wird anhand des aktuellem Gesetzgebungsverfahrens für eine neue Richtlinie zum Ausbau Erneuerbarer Energien aufgezeigt, wie energiepolitische Ziele forstliche Belange betreffen, verhandelt und geregelt werden. Der Beitrag schließt mit der Empfehlung, die von anderen Ressorts herangetragenen Ansprüche in die forstpolitische Agenda zu integrieren und den Dialog mit den Anspruchsgruppen zu suchen. Ein vom BMEL initiiertes europäisches Projekt macht dies für den Waldnaturschutz vor.