- Standardsignatur13612
- TitelGlück im Unglück: Ein Rückblick auf die Waldschutzsituation 2016
- Verfasser
- Seiten52-54
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200202992
- Quelle
- Abstract»Gerade noch mal Glück gehabt«: Diese Worte beschreiben durchaus treffend das Waldschutzjahr 2016. Die vergleichsweise günstigen Witterungsbedingungen zu Beginn der Vegetationsperiode verzögerte die Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer. Kieferngroßschädlinge und Eichenfraßgesellschaft befanden sich in der Latenz. Auffällige, durch Pilze verursachte Schäden mussten die Waldschutzexperten der LWF allerdings an Kiefern und Eschen feststellen. Der Trockensommer 2015 setzte den Wäldern Bayerns merklich zu. Insbesondere die Fichtenborkenkäfer fanden günstige Entwicklungsbedingungen vor. Die Waldschutzexperten an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft blickten zu Beginn des Jahres berechtigterweise sorgenvoll auf das Jahr 2016.
Die Ausgangssituation im Bereich Waldschutz war zu Beginn des Jahres 2016 sehr ernst. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen im Mai und Juni wurde zunächst die Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer gebremst. Der überdurchschnittlich warme September ermöglichte jedoch erneut die Anlage einer dritten Generation der
Buchdrucker und damit einer weiteren starken Vermehrung. Die Kieferngroßschädlinge und die Eichenfraßgesellschaft befanden sich in der Latenz. Auffällig hingegen waren die Schäden, die das Diplodia-
Triebsterben an Kiefern verursachte. Auch das Eschentriebsterben weitete sich in Bayern weiter aus. Besondere Aufmerksamkeit bedürfen die Quarantäne-Schädlinge Asiatischer Laubholzbockkäfer, Asiatischer Moschusbock und Amerikanischer Kiefernholznematode. In Bayern erwarten die Waldschutzexperten 2017 entscheidende Entwicklungen für einige Waldschutzprobleme. Die Borkenkäfersituation an der Fichte hängt nicht nur von der Witterung und Erholung der Fichte nach dem Trockensommer 2015 ab. Ein wesentlicher Faktor für die Gefährdungslage 2017 ist der Bekämpfungserfolg im Jahr 2016, der durch die witterungsbedingt erschwerte Befallssuche und die Anlage der dritten Generation große Anstrengungen erforderte. Die Entwicklung im Frühjahr 2017 zeigt, dass die Fichtenborkenkäfer in hoher Populationsdichte auftreten. Es werden massive Schäden in 2017 erwartet. Bei der Kiefer wird der weitere Schadverlauf durch das Diplodia-Triebsterben und des Prachtkäferbefalls weiter zu beobachten sein. In den Eichenbeständen Unter- und Mittelfrankens wird im Jahr 2017 die Überwachung
der Eichenfraßgesellschaft intensiviert. Die Entwicklung der Schwammspinnerpopulationen steht dabei im Fokus
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