- Standardsignatur8804
- TitelGefahrenraum versus Lebensraum: Keynote-Beiträge und Meinungen : Risikoorientierter Umgang mit gravitativen Naturgefahrenrisiken in der Raumplanung am Beispiel der Schweiz
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2015
- SeitenS. 80-86
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200192727
- Quelle
- Abstractln der Schweiz hat das Intergrale Risikomanagement spätestens seit den großen Unwettern von 1987 Tradition. Seit 1991 ist die Erstellung von Gefahrenkarten für alle gravitativen Gefahrenarten Pflicht. Trotzdem sind die Sachschäden bei großen Ereignissen (z. B. Hochwasser 2005) hoch geblieben. Mit der nach wie vor ungebremsten Siedlungsentwicklung werden die Risiken auch künftig noch steigen. Die Raumordnung hat die Aufgabe, die Entwicklung so zu steuern, dass das Schadenspotenzial und somit die Risiken tragbar bleiben. Daher ist in der Schweiz ein Paradigmenwechsel in Richtung einer risikobasierten Raumentwicklung erforderlich. Kernaussagen: Gefahrenkarten geben Auskunft über die Gefährdung, jedoch nicht über die Risiken. Risikoübersichten sind für das Erkennen des Handlungsbedarfs und die Festlegung von Prioritäten unerlässlich. Hohe Risiken treten nicht in Gebieten mit erheblicher (rot) und mittlerer Gefährdung (blau) auf, sondern in intensiv genutzten Gebieten mit geringer- oder Restgefährdung (gelb, gelb-weiss). Die Schadensummen sind primär von der Nutzungsart und nicht von der Gefährdung abhängig. Die risikobasierte Raumplanung orientiert sich nicht nur an den bestehenden Gefahren, sondern an den Risiken, die durch neue Nutzungen oder Nutzungsintensivierung entstehen können. Die risikobasierte Raumplanung geht nicht von einer vollständigen Risikovermeidung aus, sondern legt den Fokus auf den bewussten Umgang mit den Risiken. Bau- und Nutzungsauflagen sind für alle Gefahrenstufen vorzusehen.
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