ÖREK-Partnerschaft "Risikomanagement für gravitative Naturgefahren in der Raumplanung" : Fachliche Empfehlungen & Materialienband

Wien

2015

288 S.

Bandaufführung

978-3-9503875-1-3

189971

Gravitative Naturgefahren (Hangbewegungen, insb. Rutschungen, Hangmuren; Stürze: insb. Steinschlag, Felssturz; Schneelawinen) haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Raumentwicklung im Alpenraum. Diese Gefahrenprozesse sind häufig mit intensiven und sich verändernden Landnutzungen gekoppelt und lösen gesellschaftliche Anpassungsprozesse aus. Hierbei sind besonders die potenziellen Konsequenzen aus den Naturgefahren und deren mögliche Entwicklungstrends von Bedeutung. Im Gegensatz zum Hochwasserrisiko bestehen im Umgang mit gravitativen Naturgefahren (insbesondere Steinschlag und Rutschungen) hinsichtlich der Gefahrenanalyse, der Fachplanung (Gefahrenzonenplanung) sowie des Risikomanagements für die Raumnutzung in Österreich weitreichende Defizite, und Grundlagen sind nur fragmentarisch verfügbar. Die größten fachpolitischen Herausforderungen bestehen in der Entwicklung einer integralen Bewertung von Gefahren und Risiken (Sicherheitsniveau, Schutzziel), einer einheitlichen Planungssystematik für die kartografische Darstellung von gravitativen Naturgefahren sowie deren Anwendung in der Raumordnung und eines sektorübergreifenden Verständnisses der Schutzziele. Der demografische Wandel im Alpenraum steht in hoher Interaktion mit den gravitativen Naturgefahren. Umso kritischer sind die festgestellten Defizite in der Grundlagenforschung, in der Fachplanung und im Risikomanagement der Raumplanung hinsichtlich des Umganges mit gravitativen Naturgefahren zu bewerten.