Konventionell mit dem Pflug bewirtschaftete und in Direktsaat bewirtschaftete Flächen stellen die jeweiligen Extreme der Bodenbearbeitung dar. Diese Systeme stehen im Vordergrund der nachfolgenden Betrachtungen, in denen die Auswirkungen unterschiedlicher Bearbeitungsintensitäten auf das Bodengefüge dargestellt werden. Auf Ackerflächen, die über mehrere Jahre konsequent in Direktsaat bewirtschaftet worden sind, unterscheiden sich Boden, Fauna und Flora erheblich von Flächen mit Bodenbearbeitung. Entscheidende Faktoren sind dabei – neben dem Verzicht auf mechanische Eingriffe – Mulchdecke, Bodenhumus und Bodenleben. Jahreszeitliche Witterungsschwankungen, Standort oder Ackerbaumaßnahmen können allerdings im Einzelfall bei einzelnen Faktoren die Auswirkungen der Bodenbearbeitungssysteme überdecken. Die Eigenschaften von Direktsaatflächen sind denen von Grünland näher als denen von gepflügtem Ackerland. Das Bodengefüge, die Nährstoffverfügbarkeit und die biologische Aktivität von Direktsaatflächen sind fast immer günstiger als die von bearbeiteten Flächen. Direktsaat hat deutliche ökologische Vorteile gegenüber Systemen mit Bodenbearbeitung. Von besonderer Bedeutung ist der optimale Erosionsschutz. Außerdem ist der Austrag von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln vermindert, der Energiebedarf reduziert und über die Humusakkumulation findet eine verstärkte Kohlendioxid-Bindung statt. Problematisch könnten allerdings die erhöhten Lachgas-Emissionen sein. Schließlich ist auf Flächen, die in Direktsaat bewirtschaftet werden, die Artenvielfalt höher, sodass insgesamt Direktsaat, im Vergleich zu Systemen mit Bodenbearbeitung, als naturnäher betrachtet werden kann. Die Umstellung von Bodenbearbeitungssystemen mit Pflug auf Direktsaat führt zu großen Veränderungen im Boden und bei Flora und Fauna. Die Veränderungen benötigen Zeit, d. h. mindestens 3 bis 4 Jahre, unter ungünstigen Bedingungen auch länger. Untersuchungen und Versuche zur Direktsaat sind daher nur nach weitgehend abgeschlossener Umstellung wirklich aussagekräftig. Aggregatbildung; alternative Bodenbearbeitung; Bodenschädigung; Bodenerosion; Bodengefüge; Direktsaat; konventionelle Bodenbearbeitung; Lachgasfreisetzung; Pflanzenschutzmittel; Pflügen; Regenwurm; Stickstoffdynamik Entwicklung der Technik ; Die Verbreitung von konservierender Bodenbearbeitung und Direktsaat ; Bestimmungsgründe für ein Bewirtschaftungssystem; Schutz vor Bodenerosion ; Ackerbauliche Vorteile ; Ökonomische Vorteile ; Ökologische Vorteile ; Auswirkungen auf physikalische Bodeneigenschaften
; Bodengefüge und Gefügestabilität ; Lagerungsdichte ; Porensystem ; Bodenfestigkeit ; Bodenaggregate ; Verdichtbarkeit ; Auswirkungen auf Wasserbewegung und -gehalt im Boden ; Infiltrationsrate und Oberflächenabfluss ; Wasserleitfähigkeit ; Evaporation ; Bodenwassergehalt ; Wasserspannung und Wassergehalt ; Auswirkungen auf Luftvolumen und -transport im Boden ; Auswirkungen auf chemische Bodeneigenschaften; Organische Substanz ; Pflanzennährstoffe ; Stickstoff ; Phosphat ; Kalium ; Bodenacidität ; Auswirkungen von Ernterückständen ; Auswirkungen auf biotische Standortfaktoren; Biologische Aktivität ; Pilze ; Regenwürmer ; Nachhaltigkeit und Umweltbelastung ; Bodenerosion ; Pflanzenschutzmittel ; Energiebedarf ; Atmosphäre ; Kohlendioxid ; Lachgas
114.33 (Beziehungen zur Pflanzendecke) 114.34 (Beziehungen zu anderen Faktoren) 116.6 (Allgemeine Darstellungen über Erosion und Schutzmaßnahmen gegen Erosion)