Die Biomasse des Bodens setzt sich aus lebenden Pflanzenwurzeln und lebenden Organismen zusammen. Diese Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen wird als das Edaphon bezeichnet und in Bodenflora und Bodenfauna unterteilt. An der Bodenfauna haben in lehmig-tonigen Böden oft die Regenwürmer den größten Masseanteil. Das Verhältnis der Masse des Edaphons zur Masse der organischen Bodensubstanz beträgt etwa 1: 10 (Wald- und Grünlandnutzung) bis 1: 100 (intensive Ackernutzung). Trotz dieses mengenmäßig kleinen Anteils nehmen die Bodenorganismen eine zentrale Stellung bei Nährstoffumsetzungen und Energieflüssen ein. Die Beiträge der Bodentiere sind dabei überwiegend mechanischer Natur (Zerkleinerung, Vermischung) sowie Prädarion der Mikroorganismen. Dies stimuliert die Aktivität der Bodenmikroorganismen und beschleunigt die Bildung von Humus und den Umsatz der Nährstoffe im Boden. Die Beiträge der Bodenmikroorganismen beim Nährstoffumsatz sind biochemischer Natur. Durch Ausscheidung extra-zellulärer Enzyme und organischer Säuren sind sie in der Lage, organische Verbindungen bis zu einfachen Monomeren abzubauen. Durch diese Mineralisation wird ein Großteil der in organischen Substanzen gebundenen Nährstoffe pflanzenverfügbar. Die Bodenmikroorganismen nehmen einen Teil dieser Nährstoffe auf und geben diese, z.B. bei Veränderung der Umweltbedingungen, auch wieder ab. Die mikrobielle Biomasse kann deshalb als Senke, Reservoir und Quelle von Nährstoffen dienen. Die relativ raschen Kohlenstoff-(C)-Umsetzungen der Biomasse (einige Monate bis Jahre) im Vergleich zur humifizierten organischen Substanz (bis> 1000 Jahre) zeigen die Bedeutung dieses aktiven Nährstoffpools für die Pflanzenernährung. In den meisten Böden besteht ein Gefälle in der Anzahl der Bodenlebewesen von der Bodenoberfläche in Richtung tieferer Horizonte, da Streuzufuhr von oben erfolgt und die Durchwurzelungsintensität (Rhizodeposition) nahe der Bodenoberfläche am größten ist. Der optimale Feuchtebereich der Bodenmikroorganismen liegt bei einer Wasserspannung von pF 2-4. Böden mit höheren Tongehalten enthalten häufig höhere Gehalte an mikrobieller Biomasse als gröber texturierte Böden. Böden mit der Humusform Mull weisen eine höhere Organismenbiomasse auf als Böden unter Rohhumus. Die jahreszeitlichen Unterschiede der mikrobiellen Biomasse können, vor allem unter Ackernutzung, bis zum 7-fachen des beobachteten Minimums betragen. Die mikrobielle Biomasse ist in kälteren Klimaten höher. Bodentiere verschiedener Größen zeigen eine unterschiedliche Abhängigkeit vom Klima. Ackerboden; Ammonifikation; Austrocknung; Biomasse; Bodenfeuchte; Bodentemperatur; Bodentyp; Denitrifikation; Humifizierung; Humusform; Kältetoleranz; Klimazone; Kohlenstoffkreislauf; Lebensraum; Mikroorganismen; Nitratauswaschung; Nitrifikation; Ökosystem; Pflanzenschutzmittel; pH-Wert; Porenraum; Rhizosphäre; Schwermetallbelastung; Achromobacter; Azospirillum; Azotobacter; Azotomonas; Beijerinckia; Calothri