Humus dient als Speicher von Pflanzennährstoffen wie Stickstoff (N), Phosphor (P), Schwefel (S) und Spurennährstoffen. Darüber hinaus können Huminstoffe die Verfügbarkeit von Nährstoffen in anorganischer Form, z. B. von Phosphat und Kaliumionen, beeinflussen. Während N in mineralischen Oberbodenhorizonten bis auf wenige Ausnahmen zu über 90 % in organischer Form vorliegt, ist der organische Anteil von S (60–98 %) und vor allem von P (15–80 %) weitaus variabler. Das mittlere C/N/P/S-Verhältnis von Böden kann mit 140:10:1,3:1,3 angegeben werden. Das C/S- und mehr noch das C/Porg-Verhältnis sind aber sehr variabel. Wesentliche Einflussfaktoren auf die Gehalte an N, P und S sind die mittlere Temperatur, die Bodenfeuchte, das Ausgangsmaterial, der Tongehalt, die Topographie, die Nutzung und die Bewirtschaftung. Obwohl der in der mikrobiellen Biomasse enthaltene Anteil der genannten Hauptnährstoffe vergleichsweise gering ist (ca. 1–5 %), stellt dieses Kompartiment aufgrund seines raschen Umsatzes einen bedeutenden, leicht mobilisierbaren Nährstoffpool dar. Die Netto-Freisetzung von N, P und S aus organischen Bindungsformen in anorganischer Form (Netto-Mineralisierung) ergibt sich als Differenz von gleichzeitig ablaufenden Mineralisierungs- und Immobilisierungsprozessen. Eine entscheidende Steuergröße für die Umsatzrate dieser Nährstoffe ist die Umsatzrate des Humus. Diese wiederum wird von dessen Qualität (z. B. Nährstoffgehalt, Zerkleinerung) sowie von abiotischen Faktoren wie Temperatur, Wassergehalt, Durchlüftung der Böden, dem pH-Wert sowie menschlichen Eingriffen beeinflusst. Die Unterscheidung zwischen “biologischer” und “biochemischer” Mineralisierung kann die hohe Variabilität des C/ Porg-Verhältnisses erklären. Dieses Konzept stellt jedoch eine vereinfachte Annahme dar und steht teilweise im Widerspruch zu experimentellen Ergebnissen. Spurennährstoffe umfassen – in der Reihenfolge abnehmender mittlerer Gehalte – die im Boden als Kationen vorliegenden Metalle Fe, Mn, Zn, Cu sowie die als Anionen auftretenden Elemente B, Mo und Cl. Für Pflanzen ist der Anteil wasserlöslicher und austauschbar gebundener Ionen sowie (bei Kationen) metall-organischer Komplexe verfügbar. Vor allem bei Zn und Cu haben die Bindung an die organische Substanz sowie metallorganische Komplexe eine große Bedeutung. Bodenhumus; Mikroorganismen; Mykorrhiza; Phospholipide; Phosphor; Schwefel; Schwefelwasserstoff; Spurennährstoffe; Stickstoff; M Stickstoff ; Herkunft und Stickstoffkreislauf ; Gehalte und Verteilung des organischen Stickstoff in Böden ; Organische Stickstoff-Verbindungen und mikrobieller Stickstoff in Böden; N-Mineralisierung und -Immobilisierung ; Phosphor ; Herkunft ; Gehalte und Verteilung des organischen P im Boden ; Analytische Bestimmung des organischen P ; Anteil von organischem P ; Organische P-Verbindungen in Böden ; Mikrobieller Phosphor und mikrobielle Aktivität ; P-Mineralisierung und -Immobilisierung ; Die Bedeutung der organischen Substanz und mikrobieller Aktivität bei der Auflösung schwer löslicher Phosphate ; Schwefel ; Herkunft und ; Gehalte und Verteilung des organischen S im Boden ; Organische S-Verbindungen in Böden ; Mikrobieller Schwefel ; S-Mineralisierung und -Immobilisierung ; Nährstoffkationen ; Kalium ; Spurennährstoffe ; Vorkommen im Boden; Vorkommen in der Bodenlösung und Verfügbarkeit
114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54]) 114.261 (Stickstoff und Stickstoffverbindungen) 114.262 (Phosphor und Phosphorverbindungen) 114.263 (Sonstige Nichtmetalle und ihre Verbindungen) 114.264 (Kalium und Kaliumverbindungen) 114.268 (Sonstige Metalle und ihre Verbindungen)