- Standardsignatur13700
- TitelTiefenbearbeitung
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- Seiten17 S.
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200169161
- Quelle
- AbstractTiefenbearbeitung des Bodens findet mit verschiedenen lockernd, wendend oder mischend wirkenden Methoden statt. Ihre Arbeitstechniken und die eingesetzten Geräte haben sich im Laufe der Zeit deutlich geändert. Die agrarhistorisch sehr alte Form der Tiefenbearbeitung, das Rigolen, das auch als Vorbild für andere Formen der Tiefenbearbeitung gesehen wird, ist noch im Weinbau verbreitet anzutreffen, dort jedoch nur teilweise von Tiefpflug- oder Tieflockerungstechniken zu unterscheiden. Das Tiefpflügen (Tiefumbruch) fand besonders häufigen Einsatz bei der Kultivierung von Hoch- und Niedermooren. Es kann Arbeitstiefen bis etwa 2,40 m erreichen. Bei der Tieflockerung haben sich verschiedene Gerätetypen herausgebildet, deren bewegliche Schare im Vergleich zu den starren Lockerungsgeräten eine bessere Lockerungswirkung bei gleichzeitig geringerem Zugkraftbedarf bewirken; eine neuere Technik ist die Abbruchlockerung. Tiefenbearbeitungsmaßnahmen werden häufig verknüpft mit Maßnahmen der Kalkung und der Meliorationsdüngung. Nicht alle Böden und Bodenzustände sind für Maßnahmen der Tiefenbearbeitung geeignet. Vor allem bei schluffreichen Böden muss damit gerechnet werden, dass die Labilität des hergestellen künstlichen Gefüges zu stärkeren Verdichtungen als vor der Maßnahme führen kann, was den Effekt der Meliorationsmaßnahme zunichte macht bzw. ihre Wirkungsdauer herabsetzt. Zu berücksichtigen ist auch die aktuelle Bodenfeuchte während der Maßnahme. Die Grundwasserverhältnisse auf der Meliorationsfläche können eine zusätzliche Entwässerung mittels Rohrdrängung notweng machen. Tiefenbearbeitungsmaßnahmen sind nur dann sinnvoll, wenn sie eine nachhaltige Verbesserung des Standortes erwarten lassen. Dies muss durch eine schonende Folgebewirtschaftung der Fläche unter Minderung der mechanischen Belastung und durch die Förderung der Strukturbildung und -erhaltung mittels Gründüngungspflanzen bzw. Einsatz wurzelaktiver Früchte und Fruchtfolgen unterstützt werdeb, Tiefenbearbeitungsmaßnahmen können über ein verändertes Abflussverhalten von Sickerwasser und Grundwasser auch den Landschaftswasserhaushalt beeinflussen. Da die mit der Tiefenbearbeitung verbundene Durchlüftung des Bodens die Mineralisierung und Nitratbildung fördert, kann es auch zu einem verstärkten Nitrataustrag mit dem Sickerwasser kommen.
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