- Standardsignatur13700
- TitelIntensivierte Bodennutzung in der Neuzeit
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- Seiten18 S.
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200169042
- Quelle
- AbstractUnmittelbar nach dem Bauernkrieg verbesserte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern. Eine wachsende Bevölkerung ließ die Agrarpreise ansteigen und veranlasste die Bauern, die Agrarproduktion auszudehnen. Neben einer Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzfläche wurde vor allem die Bodennutzung intensiviert. Veränderte Fruchtfolgen, leistungsfähigere Bodenbearbeitungsgeräte, vermehrte und verbesserte Düngung waren einige der Instrumente, die die Bauern mit Erfolg durchsetzten. Einen Rückschlag brachte der Dreißigjährige Krieg. Doch nach einer kurzen Depression wurde der landwirtschaftliche Intensivierungsprozess wieder aufgegriffen und durch die Übernahme von Innovationen aus den Niederlanden und Großbritannien beschleunigt. Die vermehrte Hackfruchtkultur bedeutete im 19. Jahrhundert eine zusätzliche Herausforderung für den Boden, die durch neue Verfahren der Bodenbearbeitung und eine Verbesserung der Fruchtfolgen erfolgreich bestanden werden konnte. Mit dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die auf Großbetrieben revolutionierenden Dampfpflug wurde am Vorabend des 1. Weltkriegs das Tiefpflügen salonfähig. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Dampfpflüge von Traktoren abgelöst. Angetrieben von Verbrennungsmotoren, erwiesen sie sich als einfacher und vielseitiger einsetzbar. Für den Boden nachteilig war allerdings ihre Eisenbereifung. Erst als Niederdruck-Luftgummireifen zur Standardausrüstung geworden waren, konnte der Traktor zur mobilen Kraftzentrale in der Außenwirtschaft werden. Zusammen mit neu entwickelten Anbaupflügen erreichte der Traktor bei der Bodenbearbeitung zuvor nicht gekannte Leistungen sowohl hinsichtlich der Fläche als auch der Bodentiefe. Der großflächigen Landwirtschaft kam dies entgegen, rief aber andererseits dort Kritik hervor, wo es um Ressourcenschonung und nachhaltige Nutzung ging. Mit den Verfahren der konservierenden und der pfluglosen Bodenbearbeitung soll es nun möglich sein die Vorzüge moderner Großtechnik zu nutzen, ohne den Boden als entscheidenden landwirtschaftlichen Produktionsfaktor zu schädigen.
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