- Standardsignatur13700
- TitelWatten und Marschen Nordwestdeutschlands, Teil Schleswig-Holstein
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- Seiten22 S.
- Illustrationen7 Abb., 4 Tab., 53 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161748
- Quelle
- AbstractIn diesem Kapitel zu den Marschen und Watten an der deutschen Nordseeküste wird beim derzeitigen Stand der Kenntnisse bzw. Bearbeitung zunächst der überwiegend tidebeeinflusste Teil von Schleswig-Holstein dargestellt. Dieser Bereich unterscheidet sich von den angrenzenden Teilen des ost- und westfriesischen Tidebereiches Niedersachsens und der Niederlande, die z. B. eine W-O-Zonierung aufweisen, im Gegensatz zur NW-SO-Zonierung in Schleswig-Holstein. Außerdem besitzen einige der im schleswig-holsteinischen Wattenmeer gelegenen Inseln Geestkerne. Der unterschiedliche Verlauf der beiden Küstenlinien ist vor allem auf die vorherrschende Windrichtung und die damit verbundene Küstenströmung zurückzuführen. Im Verlauf der Nacheiszeit haben zu nächst die Abrasion und Erosion von Geestgebieten und anschließend die Verlagerung von Sand (Kies) in Form von Nehrungen, die außerdem von der Grenze zur offenen Nordsee weiter nach Osten gewandert sind, in Schleswig-Holstein eine Rolle gespielt. Dieser Prozess dauert an, wenn man z. B. die Sande an der Südspitze von Sylt, Amrum oder bei St. Peter-Ording auf Eiderstedt betrachtet. Die seit dem Atlantikum stärker ansteigende Nordseeflut ist auf eine saalezeitliche Moränen- und Sanderlandschaft bzw. weichselzeitliche Talsander getroffen. So entstanden unterschiedlich hohe Kliffs bzw. flache Meeresbuchten, die später durch Nehrungen (Lundener Nehrung und Michaelisdonn in Norder-Süderdithmarschen oder der Eibuferwall in der Verlängerung abgeschnürt und zu Ästuargebieten wurden (Eider- und Elbästuar; BL 1.4.1 + 1.4.2). Die Stillwasserbereiche im Schutz von Nehrungen haben somit zu lagunären Bedingungen geführt, so dass weite Wattgebiete infolge von Meeresspiegel-Stillständen oder -Regressionen zur Entstehung von Organo-, Dwog- und Knickmarschen und Mooren (BL 1.3.1, Nordfriesische Marsch) und an der offeneren Küste Dithmarschens mehr zu Kalk- und Kleimarschen (BL 1.3.2) beigetragen haben. Daraus ergeben sich folgende geomorphe Einheiten (GME): Watt (001), Sietand (011), Hohe Marsch (012), Geestrandmoor (013) und Strand/-wall (014), mit den entsprechenden Bodengesellschaften. Die älteren, oft tonreichen Marschen werden heute vorrangig als Grünland genutzt, auf den jüngeren, oft höher gelegenen, sandig-schluffigen Marschen wird demgegenüber intensiver Ackerbau betrieben. Der ursprüngliche Charakter der Landschaft wurde durch Entwässerung und Deichbau vom Menschen vollständig verändert; so entstand aus einer Naturlandschaft eine Kulturlandschaft.
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