- Standardsignatur13700
- TitelSchutz vor Salzen und Alkalinität
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2008
- Seiten22 S.
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200150081
- Quelle
- AbstractDie Versalzung von Böden ist in verschiedenen Regionen der Erde (aride Klimate, Küstenbereiche) eine verbreitete Naturerscheinung. Nach Schätzungen der FAQ werden nahezu ein Zehntel der Landfläche der Erde von Salz- und Natriumböden (bzw. Solonchaken und Solonetzen) eingenommen. Die Salzanreicherung in landwirtschaftlich genutzten Böden (Sekundärversalzung) ist eine Folge hohen Salzgehaltes des Bewässerungswassers, großen Wasserverbrauchs der Pflanzen, starker Verdunstung sowie geringer Auswaschungs- und Dränageintensität. Eine fortschreitende Versalzung und Alkalinität des Bodens führt zu einer Verminderung der Produktivität landwirtschaftlicher Anbausysteme. Um vor allem in ariden und semiariden Gebieten langfristig sichere Erträge zu erzielen, sind Maßnahmen zur Verhinderung einer Bodenversalzung und eines hohen Na-Anteils am Kationenbelag erforderlch. Hierbei lassen sich physikalische, chemische und biologische Meliorationsmaßnahmen unterscheiden. Eine regelmäßige Durchfeuchtung des Bodens gewährleistet den vertikalen Salzabtransport, wobei eine ausreichende Dränung und in tiefliegender Grundwasserspiegel die Voraussetzung für eine Verhinderung der Salzanreicherung darstellen. Die Dränung ist ebenfalls für einen lateralen/horizontalen Transport der Salzfracht aus dem Bewässerungsgebiet heraus erforderlich. Salzanreicherung und -auswaschung sind mit der Wasserbilanz der Wurzelzone und des Grundwassers verknüpft. Die Bewegung von Wasser und Salz, die im Boden verbleibenden Salzmengen sowie die bei der Hydro- und Chemomelioration angestrebten Salzgehalte und Na-Sättigungsgrade lassen sich berechnen. In ariden Bewässerungsgebieten sollten folgende Kriterien Beachtung finden: Die vollständige Salzauswaschung erfordert regelmäßig wiederkehrende Bewässerung. Die Bewässerungsmaßnahmen sind hinsichtlich Wassermenge ind Zeitpunkt fachgerecht zu wählen, so dass Wasserverluste durch Verdunstung vermieden werden und eine kontinuierliche Durchfeuchtung des Bodens gewährleistet ist. Eine funktionsfähige natürliche oder künstliche, möglichst tiefgründige Entwässerung ist unabdingbar. Auf eine sachgemäße Bodenbearbeitung sowie optimale Humus- und Nährstoffversorgung ist besonderer Wert zu legen. Salztolerante Pflanzenarten sind bevorzugt anzubauen. Mittels regelmäßiger Untersuchungen des Bodens und des Bewässerungswassers können mögliche Risiken frühzeitig ermittelt werden. Zur Melioration von Salzböden (Solonchaken) ist die mechanische Entfernung der Salzkruste sowie gegebenenfalls eine Düngung mit Gips oder Kalk erforderlich. Eine Verbesserung von Natriumböden (Solonetzen) lässt sich durch die Applikation von Gips und säurebildenden Stoffen (u. a. S, H2SO4, FeSO4) sowie durch intensive Lockerung und Austrocknung bewirken. Eine organische Düngung (Stallmist, Gründünger) oder der Feldgrasanbau haben sich ebenfalls als vorteilhaft erwiesen. Tiefumbruch des Bodens, Untergrundlockerung sowie Abdeckung mit Sand und kalkhaltigem Material aus tieferen Schichten können sich darüber hinaus bei Natriumböden positiv auswirken. Durch die Auswahl von Kulturpflanzen nach ihrer Salztoleranz und ihrer bodenfruchtbarkeitsfördernden Wirkung können die Ertragsverhältnisse auf Böden mit Versalzungstendenz verbessert werden. In den vergangenen Jahren hat der Anbau salztoleranter Pflanzen zur Melioration von Salz- und Natriumböden an Bedeutung gewonnen, zumal es sich hierbei um ein kostengünstiges Verfahren handelt.
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