Transportformen

Alfeld/Leine

2006

21 S.

14 Abb., zahlr. Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200136698

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die grundlegenden Prozesse, die beim Transport gelöster Stoffe im Boden zusammenwirken. Viele dieser Prozesse sind heute gut verstanden und können für viele Fragestellungen hinreichend genau modelliert werden. Der überwiegende Teil der hier vorgestellten Ansätze ist gut etabliert und Bestandteil von frei verfügbaren oder kommerziellen Computerprogrammen (z.B. Hydrus; Simunek et al. 1999). Verschiedene Computerprogramme enthalten auch Optionen zur Darstellung des Transportes entlang präferentieller Fließbahnen, der nach heutigem Wissensstand die Verlagerung mancher Stoffe ins Grundwasser überhaupt erst ermöglicht. Obwohl es eine Reihe von interessanten und auch physikalisch basierten Modellvorstellungen zum präferentiellen Transport gibt, kann dieser Prozess bisher nicht unabhängig, also ohne dass zur Erzielung eines ausreichenden Übereinstimmung zwischen simulierten und gemessenen Daten im Nachhinein Parameter angepasst werden, modelliert werden. Ähnliche Schwierigkeiten treten auf, wenn Stoffe zusammen mit Partikeln transportiert werden. Dieser Prozess kann bei der Verlagerung von stark sorbierenden organischen Chemikalien eine wichtige Rolle spielen. Die Eigenschaften von Böden sind weder räumlich noch zeitlich konstant. Während Detailuntersuchungen zur Stoffverlagerung oft auf kleinen Skalen (Bodensäule, Plot) durchgeführt werden, sind für Anwendungen eher die größeren Skalen, also die Feldskala und die regionale Skala, relevant. Da sich die Variabilität der für den Stofftransport und -umsatz maßgeblichen Bodeneigenschaften mit heutigen Methoden noch nicht ausreichend genau, zumindest nicht zu vertretbaren Kosten, erfassen lässt, werden Simulationen auf größeren Skalen zwangsläufig ungenau. Infolge der raschen technischen Entwicklung im Bereich der satelliten- und flugzeiggestützten Fernerkundung sind hier jedoch noch wesentliche Fortschritte zu erwarten.