- Standardsignatur14878
- TitelEpigäische Spinnen und Weberknechte im "Bechtaler Wald"
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 209-224
- Illustrationen7 Abb., 30 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200126506
- Quelle
- AbstractWebspinnen kommen in hohen Individuen- und Artenzahlen in unseren Wäldern vor. Anhand der Spinnen lassen sich durch natürliche oder anthropogene Störungen initiierte Biotopveränderungen dokumentieren und bewerten. Im Waldgebiet "Bechtaler Wald" im Oberrheinischen Tiefland wurden die Spinnen- und Weberknechtzönosen einerseits vor und nach dem Sturm "Lothar" und andererseits zwischen Bann- und Wirtschaftswald miteinander verglichen. Mit Bodenfallen wurden im Zeitraum 1994 bis 1996 bzw. 2000 bis 2002 auf 6 (1994 ff) bzw: 8 Probekreisen (2000 ff) 37.262 adulte Weberknechte und Spinnen registriert (zusätzlich 12.845 Juvenile, ges. 50.107 Ind). Im Untersuchungszeitraum nach dem Sturm wurden 123 Arten ermittelt, durchschnittlich wurden pro Probekreis 62 bis maximal 79 Arten gefunden. Die artenreiche Spinnen-/ Weberknechtfauna des "Bechtaler Waldes" weist einige Besonderheiten auf. Elf der 123 Arten werden auf der Roten Liste der Spinnen Baden-Württembergs geführt. Die Mehrheit der im "Bechtaler Wald" gefundenen Spinnenindividuen gehört zu den "sehr häufigen", "häufigen" bzw. den "verbreiteten" Spinnenarten. Hier lebt eine artenreiche Spinnenfauna mit optischen Arten der feuchten Wälder bzw. der feuchten und zum Teil der trockenen Laubwälder. Daneben werden zahlreiche Wiesen- bzw. xerotherme Arten auf den geworfenen Flächen gefunden. Die enge strukturelle Verzahnung auf kleiner Fläche führt zu einer vielfältigen Spinnentierfauna. Der bewirtschaftete Wald im Waldgebiet "Bechtaler Wald" ist hinsichtlich seiner Spinnen- und Weberknechtartenausstattung vielfältiger als der Bannwald. Vor dem Sturm glichen sich die Artenzahlen in Bann- und Wirtschaftswald nahezu. Nach dem Sturm erweist sich der Wirtschaftswald als deutlich artenreicher. Das begründet sich vor allem in der Räumung der gefallenen Flächen im Wirtschaftswald. In beiden Flächen (Bann- und Wirtschaftswald) werden nach dem Sturm mehr Arten registriert. Aber im Bannwald verbleiben die gestürzten Bäume und sei treiben zum Teil noch lange aus. Obendrein beschattet die Naturverjüngung sehr bald wieder den Bodenraum. Das führt in der Summe dazu, dass auch auf den geworfenen Flächen im Bannwald eine typischere Waldsituation bestehen bleibt. Auf zwei Probeflächen im Wirtschaftswald dagegen wurden die gefallenen Bäume geräumt. Dadurch entstanden schlagartig ökologische Rahmenbedingungen, wie sie sich nach Kahlhieben oder Bränden ergeben würden. Dies erklärt die kurzfristig höhere Artenvielfalt im Wirtschaftswald. Sobald auch diese Fläche wieder beschattet wird, werden sich mittelfristig keine gravierenden Unterschiede der epigäischen Spinnen-/ Weberknechtfauna zwischen Bann- und Wirtschaftswald ausmachen lassen. Langfristig wird die Sukzession im Bannwald dagegen zu einer größeren Vielfalt von Strukturen auf kleinstem Raum führen. In gleichem Maße wird sich die Vielfalt der Spinnenfauna dort stetig geringfügig ändern.
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