- Standardsignatur13700
- TitelMoorkulturen
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2003
- Seiten36 S.
- Illustrationen23 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200107309
- Quelle
- AbstractDie Nutzung der Moore durch den Menschen für eine agrarische Produktion ist nur möglich durch Veränderung der natürlichen, die eigentliche Bildung der Moore bedingenden Standortverhältnisse. Je nach Stand der Technik, der finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wurden und werden Moore unterschiedlich anthropogen verändert. In der Reihenfolge der Inlandnahme stellen sie fast immer die letzten Standorte dar, die der Mensch sich zu Nutzen gemacht hat. Im vorliegenden Kapitel werden getrennt nach Hoch- und Niedermooren die wesentlichen kulturtechnischen Verfahren beschrieben. Es wurde versucht, sie chronologisch darzustellen, obwohl einige Verfahren zeitgleich sich an den verschiedenen Orten in Deutschland oder Europa entwickelten. In die Gliederung wurden auch Verfahren aufgenommen, die bereits seit über 100 Jahren nicht mehr praktiziert werden. Da aber alle kulturtechnischen Verfahren in Mooren intensiver als in Mineralböden zu Veränderungen führen, wurden sie hier aufgeführt. Ziele der einzelnen Moorkulturen waren/sind in unterschiedlicher Intensität immer die Entwässerung und Durchlüftung, die Verbesserung der Tragfähigkeit und die Düngung. Die zum Ziel führenden Geräte und Maßnahmen unterschieden sich je nach Stand der Technik. Die Besandung gehört sowohl bei den Hochmooren als auch bei den Niedermooren zu einem Verfahren, dass in allen Zeiten mit den jeweiligen Möglichkeiten der Technik versucht wurde. Die Verfahren, die zu einer vollständigen Veränderung des Bodenprofils führen (z.B. Deutsche Sandmischkultur, Tiefpflugsanddeckkultur) bedingen eine sehr aufwändige Technik und ein anspruchsvolles "know how" in der Durchführung. Die verschiedenen Verfahren werden bezüglich ihrer technischen Durchführung, den Standortvoraussetzungen und Auswirkungen auf die Agrarproduktion beschrieben. Bei der Bewertung der Bodeneigenschaften und insbesondere der Substrat- und bodengenetischen Kennzeichnung zeigt sich, dass die derzeitigen Möglichkeiten der Klassifikation oft nicht ausreichend sind. Häufig fehlt auch das Wissen über die nach einer Melioration abgelaufenen pedogenetischen Prozesse. Mit dem vorliegenden Beitrag wird das Ziel verfolgt, dem Leser Informationen zu vermitteln, die in die Landschaftsbewertung, in die nachhaltigen Agrarnutzung und/oder in die Planung von Renaturierungsmaßnahmen einfließen können.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.444 (Torfböden, Moorböden [siehe auch 232.23 Moorwaldbewirtschaftung])
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