- Standardsignatur13700
- TitelLößgebiete Süddeutschlands
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld/Leine
- Verlag
- Erscheinungsjahr2003
- Seiten26 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einem BuchUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200107308
- Quelle
- AbstractDieses Kapitel möchte einen Überblick über die pleistozänen Löss-Paläoböden Baden-Würrtembergs und Bayerns geben. Die Definition von Paläoböden bzw. fossiler Horizonte ist dabei enger gefasst als in der Literatur üblich. Insbesondere werden potenzielle Bodensedimente aus der Betrachtung ausgeklammert und nur die sicher in-situ entstandenen Horizont- bzw. Profilabfolgen pedogenetisch interpretiert. Dem faktoriellen Ansatz der Bodengenetik folgend werden zunächst die bodenbildenden Faktoren diskutiert, insbesondere der Faktor "Gestein". Hier zeigt sich, dass in Abhängigkeit von der Entfernung zum Ausblasungsgebiet ein deutlicher Gradient in den texturellen Eigenschaften der Lösse auftritt: Je weiter entfernt vom Ausblasungsgebiet, desto feinkörniger die Lösse. In Kombination mit den korrelaten geochemischen und - untergeordnet - mineralogischen Eigenschaften, kann also selbst bei gleichaltem Löß nicht von einem regional einheitlichen Ausgangsmaterial ausgegangen werden. Mithin ist auf der Regionalskala neben chronostratigraphischen auch von faziell differenzierten Ausbildungen der Lösse auszugehen. Auf erosionsfreien, lößbedeckten Hochflächenlagen Süddeutschlands treten in den Lößprofilen 3-7 Paläoböden auf. Diese sind liefergebietsnah noch durch C-Löß getrennt. Weiter entfernt vom Ausblasungsgebiet greifen jedoch die bodenbildenden Prozesse auf die liegenden, älteren Bodenprofile über (polygenetische Bildungen). Typologisch dominieren bei den Löß-Paläoböden die Parabraunerden, die zum Hangenden teilweise direkt in Schwarzerden übergehen. Stauwasserphänomene zeigen einen deutlichen Zusammenhang zum Feinheitsgrad der Lösse und dem Liegenden: Lößpakete mit einem primären Tongehalt > 15 % und/oder tonigem Substrat im Liegenden weisen mit zunehmender Tiefe eine zunehmende Pseudovergleyung auf - bis hin zu typischen Pseudogleyen an der Basis. Pseudovergleyung kann nach diesen Erkenntnissen somit nicht als Proxy für Klimaänderungen benutzt werden. Aufgrund der Ergebnisse neuesten Datierungsmethoden lassen sich desweiteren interstadiale Parabraunerden nicht ausschließen. Aufgrund der begrenzten Zahl (boden-)unabhängiger Datierungen muss jedoch eine generelle chronostratigraphische Einteilung der beschriebenen Paläoböden offen bleiben. Aufgrund der Unterschiede in den Lößeigenschaften sowie dem markanten Einfluss des Liegenden kann ebensowenig ein Summenprofil für die Lößstratigraphie Süddeutschlands erstellt werden.
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