- Standardsignatur13700
- TitelTextur der mineralischen Substanz
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenKap. 2.1.6, 16 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104680
- Quelle
- AbstractPraktisch alle Böden weisen ein Gemenge verschiedener Mineralarten auf. Viele Mineralarten treten dabei häufig in begrenzten Korndimensionen auf. Die Korngröße und die mineralogische Zusammensetzung stehen damit in gegenseitiger Abhängigkeit. Die Verteilung der Mineralarten auf die verschiedenen Korngrößen wird als Textur der mineralischen bezeichnet. Sand- und Schlufffraktionen bestehen vorwiegend aus primären Mineralen - in Böden aus Carbonatgesteinen auch aus Carbonaten-, während in der Tonfraktioine die sekundären Minerale hohe Anteile aufweisen. Wegen der Vielzahl an Ausgangsgesteinen mit ihren spezifischen Mineralparagenesen und den häufig sehr unterschiedlichen Faktoren der Bodenentwicklung kann die mineralogische Zusammensetzung gleicher Korngrößenfraktionen in verschiedenen Böden stark variieren. Die Verallgemeinerung von Analysen des mineralogischen Stoffbestandes von Korngrößenfraktionen ist daher nur begrenzt möglich. Während in den Ton- und Schlufffraktionen - von sekundärer Verkittung durch z.B. Eisenoxide abgesehen - die Minerale als Einzelteilchen vorliegen, befinden sich in der Skelettfraktion >2mm sowie in geringeren Mengen auch in der Mittel- und Grobsandfraktion Gesteinsstücke, die aus einem Gemenge von Mineralen bestehen und eine eigene innere Textur aufweisen. Wegen des bevorzugten Auftretens von Mineralen in bestimmten Korngrößen eignet sich die Kornfraktionierung einer Probe zur Anreicherung von Mineralen. Dafür ist es zweckmäßig, die Grenzen der Korngrößenfraktionen nach den Korndimensionen der verschiedenen Mineralarten auszulegen. Diese können für Böden nach der Art des Ausgangsgesteins und dem Fortschritt der Bödenentwicklung recht unterschiedlich sein. Durch die Gewinnung von Unterfraktionen läßt sich die ursprüngliche Anzahl von Mineralarten in einer Probe verringern. Die damit verbundene Anreicherung von Mineralen führt unter anderem dazu, daß für Minerale, die in der Gesamtprobe nur in geringer Menge auftreten, bei der Röntgenbeugungsanalyse die Nachweisgrenze überschritten wird. Ferner wird die quantitative Bestimmungsgenauigkeit erhöht und auch die Struktur und chemische Zusammensetzung einzelner Mineralarten kann eingehender beschrieben werden. Dadurch kann der mineralogische Stoffbestand und seine Veränderung durch Bodenentwicklung besser aufgezeigt werden. Für Rückschlüsse von der Körnung auf die mineralogische Zusammensetzung, die die relativ aufwendigen mineralogischen Stoffbestandsanalysen zumindest teilweise ersetzen können, sind in einigen Kleinlandschaften mit gering fortgeschrittener Bodenentwicklung gute Voraussetzungen gegeben.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.15 (Bodentextur. Analyse)
Hierarchie-Browser