Für die Erfassung des gegenwärtigen Zustandes des Bodens und für die effektive Planung, Durchführung und Bewertung von Bodenschutzmasßnahmen wurden in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche bodenbiologische Methoden entwickelt. Diese Methoden u.a. zur Charakterisierung der mikrobiellen Biomasse und zahlreicher mikrobiellern Stoffwechselleistungen eingesetzt. Bodentiere werden ebenfalls zur Indikation von Fremdeinflüssen (z.B. Kahlschlag, Bodenbearbeitung, Versauerung, Düngung, Schwermetalle) verwendet. Für diese Untersuchungen werden in der Regel einige repräsentative Bodentiergruppen ausgesucht (z.B. Collembolen, Oribatiden, Lumbriciden und Enchytraeen). Bodenorganismen werden in ihrer Aktivität von folgenden Standortfaktoren beeinflußt: Vegetation (Streu, Wurzelausscheidungen), Bewirtschaftung (Düngung, Bodenbearbeitung), bodenkundliche Faktoren (Profilaufbau, Bodenstruktur, Bodenart, Humusgehalt, pH-Wert, Bodentemperatur und Bodenfeuchte). Von den genannten Faktoren sind die Vegetation und die Bodenbewirtschaftungsform für die Aktivität der Bodenorganismen von größter Bedeutung. Schwermetalle können alle Hauptfunktionen der Mikroorganismen in Böden negativ beeinflußen. Auf der Ebene der Einzelorganismen hemmen höhere Schwermetallkonzentrationen das Wachstum der Organismen, beeinträchtigen Enzymsysteme, schädigen semipermeable Membranen, kompetieren mit essentiellen Nährstoffen und unterbrechen Stoffwechselprozesse. Auf der Ebene der Populationen können Schwermetalle zur Verschiebung des Artenspektrums, der Ausbildung von resistenten Organismen und zur Veränderungen der Stoffwechselleistungen der Mikroorganismen führen. Aufgrund ihrer Toxizität und Persistenz rechnet man bei Schwermetallen mit permanenten Effekten. Die Auswirkung von Pflanzenschuztmitteln auf die Aktivität der Bodenmikroorganismen kann nach den Richtlinien von Anderson et aö- (1990) und der OECD (1995) beurteilt werden. In einigen Fällen wurden bereits bodenmikrobiologische Methoden im Rahmen von Bodenzustandsinventuren eingesetzt. Mit Hilfe dieser Untersuchungen sollten zunächst Basisdat4en erhoben werden, die als Grundlage für die Auswahl von Dauerbeobachtungsflächen dienen sollten. Weiters ermöglichten diese Untersuchung die Ermittlung der Häufigkeitsverteilung einzelner bodenmikrobiologischer Parameter. Auf diese Weise wird es in der Zukunft möglich sein, Schwellen- und Grenzwerte für einzelne bodenmikrobiologische Parameter anzugeben.