Stammqualität unterständiger Häher-Eichen in sächsischen Kiefernbeständen

2003

S. 536-538

8 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200099928

Bei der Beurteilung des zukünftigen Wertes junger Eichen ist von den wichtigsten heute gültigen Anforderungen an wertvolles Holz auszugehen. Andere Maßstäbe stehen nicht zur Verfügung. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die heutigen Wertbegriffe weitgehend auf unumstößliche Gegebenheiten der Form und der Entwicklung des Baumes aufbauen und auch in Zukunft nicht wesentlich zu verändern sind. Vor diesem Hintergrund und ausgehend von der Zielvorgabe, aus den jungen Häher-Eichen Bäume mit Erdstammstücken zu erzielen, die qualitativ mindestens in Güteklasse B (HKS) eingestuft werden können, sind folgende Schlussfolgerungen aus den Untersuchungen zu ziehen: - Stark exzentrische Kronen fördern erwartungsgemäß einen einseitigen Radialzuwachs der Erdstammstücke auf der Seite des Kronenschwerpunktes und führen daher zu exzentrischen Stammquerschnitten mit unerwünscht unregelmäßigem Jahrringbau und der Bildung einer "harten Seite" mit breiten, spätholzreichen Jahrringen. - Junge Eichen mit Stammkrümmungen der Stärke 15 bis 18 cm Pfeilhöhe weisen mit hoher Wahrscheinlichkeit im Alter 200 Schaftformen auf, die eine Güteeinteilung des Erdstammstückes in die heutige Güteklasse B erlauben. Eichen mit kurzen starken Knicken des Stammes sind bei der Z-Baumauswahl solchen mit langen starken Stammböden vorzuziehen. Die Größe der Krone scheint keinen Einfluss auf die Schnelligkeit der Krümmungskompensation zu haben. - Eine ausschließliche Abhängigkeit zwischen Stammkrümmung und Zugholzbildung konnte nicht beobachtet werden. Vielmehr muss die Bildung von Zugholz im Zusammenhang mit der Gesamtstabilität des Baumes gesehen werden. Diese wird durch Schiefstand des Baumes, Krümmungen und die Lage der Krone über dem Stammzentrum bestimmt. Wind kann zusätzlich Lage und Umfang der Zugholzbildung beeinflussen. - Dem qualitätsbestimmenden Holzmerkmal "Astigkeit" ist bei der Eichenerziehung mehr Aufmerksamkeit zu widmen als dem Merkmal "Stammkrümmung". Bei der Auswahl von Z-Bäumen sollte zumindest das untere 3 m lange Erdstammstück bei einem Bhd von 12 bis 15 cm astfrei oder wenigstens feinastig sein, d.h. nur Äste bis maximal 15 mm aufweisen.