- Standardsignatur4354
- TitelZur Wiedereinbringung der Weißtanne (Abies alba Mill.) in Sachsen (1992-2002)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen33 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200099902
- Quelle
- AbstractNachdem die Weißtanne an der Nordgrenze ihres natürlichen Verbreitungsgebietes in Sachsen am Ende des vergangenen Jahrhunderts vom Aussterben bedroht war, setzten seit etwa 1990 mit dem ökologisch orientierten Waldbau erneut intensive Bemühungen zur Wiedereinbringung dieser Baumart, vor allem im Bereich der sächsischen Mittelgebirge, ein. Der Erfolg dieser Bemühungen wird im Wesentlichen von der Kontinuität dieses Waldbausystems und einer Regulation der Schalenwildbestände abhängen, die dauerhaft eine Waldverjüngung aller Baumarten ohne Zaunschutz ermöglicht. Neben der Abkehr der Waldbewirtschaftung vom schlagweisen Hochwald sind durch den radikalen Rückgang der SO2-Immissionen und die damit verbundene Revitalisierung der Fichtenbestände günstige Voraussetzungen für die Wiedereinbringung der Weißtanne entstanden. Kompensationskalkungen und meliorative Pflanzplatzkalkungen im Rahmen von Voranbauten verstärken diese Entwicklung und fördern zudem die natürliche Verjüngung von Pionierbaumarten. Die genetische Konstitution der sächsischen Weißtannenreflikte ist durch eine stark eingeschränkte genetische Vielfalt und Diversität gekennzeichnet. Ein Erhalt der sächsischen Weißtanne ohne die Zusammenführung des Genpools der voneinander isolierten Restvorkommen ist nicht möglich. Für die aktuelle Wiedereinbringung der Weißtanne wird überwiegend auf Ersatzherkünfte zurückgegriffen, die während der postglazialen Rückwanderung einem ähnlichen Selektionsprozess unterlagen und somit genetisch vergleichbar sind. Prognostizierte regionale Klimaveränderungen sollten zu einer Konzentration des Weißtannenanbaus auf mindestens durchschnittlich wasserversorgte Standorte der mittleren und höheren Berglagen führen. Standorte mit unterdurchschnittlicher Wasserversorgung sowie der Tief- und Hügelandbereich sollten von der Wiedereinbringung der Weißtanne weitgehend ausgeschlossen werden. Die Erfolgskontrolle zeigte neben relativ hohen Ausfallraten die Notwendigkeit, die Entwicklung der Weißtannenanbauten durch hinreichende Auflichtungen des Fichtenbestandes über den Verjüngungselementen zu fördern. Gleichzeitig wird eine kleinflächig und/oder zeitliche Trennung zur Verjüngung von Buche und Fichte empfohlen.
- Schlagwörter
- Klassifikation232.11 (Versuche mit Holzarten (einschl. Anbauversuchsflächen, Exotenversuche usw.))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs)
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3])
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
[430] (Deutschland, 1990-)
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