- Standardsignatur11353
- TitelForstbodenkunde. Abschlussbericht
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 147-266
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200095402
- Quelle
- AbstractEin heute weit verbreitetes Merkmal von Waldboeden ist ein sehr niedriges pH (pH < 4,2) und damit einhergehend geringe Basengehalte im Hauptwurzelraum. Die Tiefe der Versauerungsfront ist stark abhaengig von Standortseigenschaften wie Geologie, Bodengeschichte, Hydrologie, Exposition und Klima. Deutlich ist eine Drift und Einengung der bodenchemischen Verhaeltnisse hin zum Niveau aermerer Standorte festzustellen (BZE). Dies war teilweise unerwartet, gerade auf ehemals basenreichen Standorten mit Laubhoelzern. Die beobachteten Symptome der "neuartigen Waldschaeden" koennen hinreichend mit Prozessen auf der Bodenebene und Reaktionen des ganzen Waldoekosystems auf Depositionen und Immissionen von S und N erklaert werden. Versauerung und Verlust essentieller Naehrstoffe wie Mg2+ und K+ leiten Reaktionen auf bodenbiologischer und -physikalischer Ebene ein. Biologische Prozesse im Boden sind an bestimmte pH-Bereiche und/oder Basengehalte gebunden. Werden sie unterschritten, werden Anpassungsprozesse eingeleitet, die zum Verlust von Spezies (Mikroorganismen, Regenwuermern, etc.) und ihrer Diversitaet fuehren, sowie zur raeumlichen Verlagerung der biotischen Aktivitaeten in den obersten, humosen, Bodenbereich, wo potentiell toxische Al Ionen organisch komplexiert vorliegen. Funktionell aehnliche Mechanismen koennen bei Feinwurzeln beobachtet werden, die sich ebenfalls auf dieses Raumkompartiment beschraenken. Eine enge Beziehung zwischen der Verteilung von Basen im Boden und der Feinwurzelverteilung wird haeufig gefunden. Gleichzeitig mit der Einschraenkung der Bioturbation werden auch die bodenphysikalischen Bedingungen beeintraechtigt. Der verminderte Input an organischer Substanz verringert das Porenvolumen und fuehrt zu Verdichtungen des Mineralbodens. Stickstoffeintraege wirken qualitativ in aehnlicher Weise, d.h. Selektion besser angepasster Spezies, oft bei Reduzierung der Artenzahl, und Beschraenkung auf ein kleineres Bodenvolumen im oberen Horizont. Ein flacheres Wurzelsystem erhoeht die Anfaelligkeit gegenueber Trockenstress und wirkt sich vielfaeltig auf die Pflanzenernaehrung aus: Die Aufnahme von v.a. K+ ist gebunden an ausreichende Wassergehalte, und der N-Eintrag induziert einen zusaetzlichen Kationenbedarf. Versorgungsengpaesse und disharmonische Ernaehrung sind die vielfach belegten Folgen. Die Untersuchung von alten Kalkungsflaechen zeigt, dass, bei verbesserter Baumvitalitaet und Pflanzenernaehrung, alle negativen Wirkungen von Saeureeintraegen auf den gekalkten Flaechen weniger ausgepraegt waren oder erst gar nicht auftraten.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung)
114.26 (Anorganische Chemie des Bodens)
114.6 (Biologie des Bodens (gleichlaufend mit UDK 631.46 geordnet))
114.11 (Spezifisches Gewicht. Dichte. Verdichtung)
114.53 (Bodengiftigkeit)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.)
237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4])
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1203131 | Monographie | Verfügbar |
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