In dieser Studie sind die wichtigsten Grundlagen der Forstwirtschaft und der nachgelagerten Wirtschaftszweige der Holzwirtschaft zusammengefasst und die Bedeutung von Österreich als "Wald- und Holzland" dargestellt. In der Waldbewirtschaftung sind Ökologie und Ökonomie engstens miteinander verzahnt. Dies gilt auch für die Bewertung der Energieholzgewinnung. Die Energieholznutzung aus dem Wald darf nie für sich alleine betrachtet werden, sondern steht immer im Zusammenhang mit der Nachfrage und dem Bedarf der anderen Holzsortimente. Österreich nimmt bei der Verwendung erneuerbarer Energieträger und vor allem bei Holz als Brennstoff eine Spitzenposition in Europa ein. Ein weiterer Ausbau und verstärkter einsatz dieser regenerativen Energiequelle ist zweifellos wünschenswert und in einem nicht unbedeutendem Maße auch möglich. Als Kern dieser Studie wurde daher das mögliche Energiepotential aus dem Wald abgeleitet. Eine theoretisch mögliche Mehrnutzung von rd. 5,0 Mio. Efm (42 PJ) steht die technische, und zumindest bereits heute an der Schwelle der Wirtschaftlichkeit stehende, Größenordnung von zusätzlich 3,0 Mio. Efm an Energieholz (25 PJ) pro Jahr gegenüber. Es steht außer Zweifel, dass mittelfristig diese natürlich vorhandenen Energieholzreserven aus dem Wald eingesetzt werden. In dem Ausmaß, wie die vorhandenen billigeren Brennstoffe - Rinde und Sägenebenprodukte - knapper werden, ist mit einer Steigerung des Einsatzes von Waldhackgut zu rechnen. Laut FAO-Studie wird die Nachfrage - und der Bedarf - an Holz jährlich um 1,7 % bis zum Jahre 2010 zunehmen. Diese Steigerung ist auch für die österreichische Sägeindustrie in Form von Kapazitätsausweitung, bei weiterer Abnahme der Anzahl der Betriebe zu unterstellen. Eine Mehrnutzung und Bereitstellung von Sägerundholz aus dem österreichischen Wald führt nicht automatisch zu einem höheren Anfall an Sägenebenprodukten, da Rundholzimporte ersetzt werden. Von den traditionellen Abnehmern ist die Österreichische Papierindustrie ebenfalls als "Wachstumsbranche" einzustufen. Der Einsatz von Altpapier und Hackgut dürfte an technische Grenzen stoßen, so dass auch hier mit einer leichten Steigerung des Einsatzes von Industrieholz zu rechnen ist. Die Plattenindustrie hat deutliche Kapazitätsausweitungen in Planung bzw. bereits in Ausbau begriffen. Dies bedeutet, dass die eher kostengünstigeren Sägenebenprodukte wie Sägespäne, Rindenhackgut, etc. aber auch schwächere Holzsortimente aus der Waldnutzung (=Dünnholz) stärker nachgefragt werden und damit in direkter Konkurrenz mit den "Energieholzsortimenten" steht. Bei "Unterdeckung" ist ein stärkerer "Zugriff" nach den höherwertigen Hackgutsortimenten durchaus realistisch, wodurch mittelfristig Mengen- und Preisverschiebungen in diesem Restholz-Sektor eintreten werden. Insgesamt ist diese Entwicklung aus Sicht der Forstwirtschaft durchaus positiv zu beurteilen und kann durch eine systematisch steigende Nutzungsintensität, vor allem im Schwachholzbereich, ausgeglichen werden. Konjunkturflauten oder gar Konjunktureinbrüche im gesamten Wirtschaftsbereich können aufgrund der komplexen Verflechtung aller Branchen dieses aufgezeigte Nachfrageszenario verlangsamen, unterbrechen oder sogar hinsichtlich des Holzangebotes zu einer Trendumkehr führen. Mittel- und langfristig geht aber kein Weg an der Notwendigkeit bzw. Zweckmäßigkeit von Mehrnutzungen im Wald vorbei.
905 (Forststatistik. Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten) 831.1 (Brennholz (einschliesslich Holzverwendung für Kraft-Wärme-Kopplung (Stromerzeugung))) 839.31 (Für Energie [vgl. auch 839.812) 721.4 (Entwicklungstendenzen (Trend)) [436] (Österreich)