Wenn die Vorgabe des EIWOG, bis 2007 4 % des heimischen Stromverbrauches von etwa 65.000 GWh/a aus regenerativen Energieträgern, ohne Wasserkraft, (RET) bereitzustellen, verwirklicht wird, wäre dies ein bedeutender und nachhaltiger Schritt in die richtige Richtung. Biomasse, mit 66 bis 80 % Anteil an den RET, müsste demnach mit einer gesamten elektrischen Leistung von etwa 400 MW, das entspricht etwa der Leistung des Verbundblockes in Dürnrohr, rund 2000 GWh/a Strom bereitstellen. Je nach angewandter Technik werden 25 bis 40 Prozent des zusätzlich ökologisch und ökonomisch nutzbaren Biomassepotenzials von 91 PJ/Jahr benötigt. Daher wird sich im betrachteten Zeitraum nur die wirtschaflichste Technik durchsetzen. Das sind dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Leistungsbereich von 30 kW bis 10 MW oder Wirbeschichtvergaser nach dem System ÖDK-Zeltweg mit 3 bis 100 MW Wärmeleistung der Biomasse, welche Kostenvorteile vorhandener Infrastruktur fossil befeuerter Großkraftwerke nutzen. Die Treibhausgase (CO2, CH4, N2O) werden je nach technischer Variante um 2,3 bis 5,4 Mio. t CO2-Äquivalent (Mio. t CO2-Äq.) vermindert, was etwa 1/4 bis 1/2 der EU-Vorgabe für Österreich aus dem Kyoto-Protokoll entspricht (Emissionsreduktion um 13 % bei einem Referenzwert für 1990 von 77,8 Mio t CO2-Äq. = 10,1 Mio. t CO2-Äq.). Bei der Verwirklichung des EIWOG-Zieles werden je nach technischer Engagement 4.000 bis 8.000 zusätzliche, nachhaltige, teils hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Die entstehenden Kosten von jährlich 72 bis 99 EUR/t CO2-Äquivalent werden durch die extern vermiedenen Kosten bei mittlerer Schätzung ausgeglichen und beim oberen Schätzwert weit übertroffen. Dieses Ziel zu erreichen setzt voraus, dass die Grundlagenforschung zu intensivieren ist, um jene Standards zu erfüllen, welche für Anlagen im industriellen Maßstab erforderlich sind. Ebenso sind Verbesserung der Organisation und des Managements der Logistik vom Wald bis zur Übergabestelle unerlässlich. Die Ferntransportkosten sinken durch Erhöhen des zulässigen Gesamtgewichtes vom Biomassetransporten auf 60 t, wie dies z.B. in Schweden möglich ist. Dies wäre eine rasch von der Politik verwirklichbare Maßnahme. Der Bau von Erstanlagen der erfolgversprechendsten forstschrittlichen Technologien ist angemessen zu unterstützen. Die Finanzierung der Förderung von Biomasseanlagen kann einerseit über einen Zuschlag auf die Netzgebühren oder durch eine gleich hohe Budgeteinsparung erfolgen, wobei die Förderung über den Netztarif keine wesentlichen volkswirtschaftlichen Nachteile gegenüber der Budgeteinsprung hat.
839.82 (Feuerungen zur Holzverbrennung) 867.3 (Erzeugung von Holzgas oder Holzkohlengas) 651.9 (Verschiedenes) 907--090.3 (Indirekte Bedeutung der Wälder (Wohlfahrtswirkungen). Natur- und Umweltschutz. Politik) [436] (Österreich)