- Standardsignatur8630
- TitelDie Bedeutung bluehender Silberlinden fuer Insekten im Hochsommer
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 252-258
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200082346
- Quelle
- AbstractMit einem neu entwickelten Messystem wurde 1993 der Nahrungseintrag eines Hummelvolkes gemessen, das in unmittelbarer Naehe einer solitaer stehenden, bluehenden Silberlinde angesiedelt war. Gleichzeitig wurden der Bluehverlauf und die Nektarproduktion der Silberlinde bestimmt. Folgende Befunde wurden erhoben: (1) Das Bluehen der Silberlinde erstreckte sich, aeusserlich betrachtet, ueber 15 Tage. Messbare Nektarproduktion des Baumes fand ueber die ersten sieben Tage statt, mit dem Hoehepunkt am sechsten Tag. Ab dem achten Tag war dann kaum noch eine Nektarproduktion zu messen. (2) Groessere Mengen an Nahrung wurden vom ersten bis zum Nachmittag des sechsten Tages der Bluete vom Hummelvolk eingetragen, wobei die groessten Eintraege am zweiten und dritten Tag gemessen wurden. Danach wurden die Eintraege verschwindend gering. Ab dem neunten Tag wurde die Tages-Eintrags-Bilanz sogar negativ. In den naechsten drei Tagen wurden die Vorraete im Nest dann vollstaendig verbraucht. Am Morgen des 12. Tages waren die Koenigin und alle anderen im Nest verbliebenen Tiere gestorben. (3) Von 38 Arbeiterinnen des Volkes, die vor Untersuchungsbeginn markiert worden waren, starb waehrend der ersten Woche keine. Zwischen dem 8. und 11. Bluehtag wurden dann aber 32 von ihnen tot oder sterbend unter der Silberlinde aufgelesen. (4) Besser als der Gesamteintrag pro Tag ins Volk gibt der individuelle Nahrungseintrag pro Sammelflug das Nahrungsangebot der Umgebung wieder. Das Maximum mit knapp 60 mg pro Flug wurde am zweiten und dritten Tag gemessen. Ab dem vierten Bluehtag nahm der durchschnittliche Sammelerfolg pro Ausflug einer Arbeiterin deutlich fortschreitend ab. Ab dem neunten Tag kehrten die Hummeln mit einem geringeren als dem Ausflugs-Gewicht ins Nest zurueck. (5) Das fruehzeitige Auseinanderlaufen von Nektarproduktion des Baumes (diese hielt sich vom zweiten bis siebten Bluehtag auf vergleichbar hohem Niveau) und dem bereits ab dem vierten Tag deutlich abfallenden Sammelerfolg der Hummeln laesst eindeutig den Schluss zu, dass wachsende Konkurrenz um Nahrung am Baum bei gleichzeitigem Schwinden alternativer Nahrungsquellen in der Umgebung die Ursache fuer das Verhungern der Hummeln ist.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.521 (Blühen, Bestäubung)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
151.3 (Ernährung)
145.7x21.8 (Andrenidae)
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