- Standardsignatur13756
- TitelDie Entwicklung der Personalkosten und des Personalabbaus in den deutschen Landesforstverwaltungen : Europaforum Forstverwaltung 10 : Strategien der staatlichen Forstverwaltung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 107-117
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200081407
- Quelle
- AbstractIm Gegensatz zur Betriebswirtschaftslehre, die Arbeit in objektbezogene Arbeitsleistungen und Organisation unterteilt, ist in der Forstwirtschaft die Abgrenzung zwischen Waldarbeit (als objektbezogene Arbeit) und Verwaltung (als Organisation im weiteren Sinne) nicht eindeutig. Beispiele sind die Ausführung dispositiver Tätigkeiten durch teilautonome Waldarbeitergruppen oder die zunehmende Übernahme von Waldarbeit und Verwaltungstätigkeiten durch Unternehmer. Die Länder der BRD sind Eigentümer von 3,2 Mio. ha Wald (Landesdurchschnitt: 246.000 ha). Ihren Landesforstverwaltungen (LFV) ist eine Vielfalt an Aufgaben gesetzlich zugewiesen oder übertragen worden. Ein Ausdruck dafür ist der Produktplan Forst, empfohlen von Betriebswirtschaftlichen Ausschuss des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR). Er schlägt vor, die Verteilung der Verwaltungskosten - getrennt nach Produktbereichen - über Prozesskostenrechnung verursachergerecht zu ermitteln. Da erst 1999 die meisten LFV Stundenaufschriebe für die verschiedenen Produktbereiche im Anhalt an den o.g. Produktplan angeordnet haben, kann die Entwicklung der Verwaltungskosten nicht verläßlich nachgezeichnet werden und ist mit Unsicherheiten behaftet. Folgende durchschnittliche Größenordnungen zeichnen sich ab: auf Leistungen für andere Forstbetriebe entfallen 27%, auf hoheitliche und sonstige Aufgaben 24% und auf den Wirtschaftsbetrieb der Landesforste 49% der Personalverwaltungskosten. Kennzeichnend für die überragende Bedeutung des Produktionsfakors menschliche Arbeit ist der 1998 geschätzte Personalkostenanteil von ca. 80% am Gesamtaufwand der Staatsforstbetriebe. 1998 betrug diese Kostenart im Privatwald 47%. Vom Personalabbau im Staatsforstbetrieb waren die Waldarbeiter mehr betroffen als das Verwaltungspersonal, bei dem die Produktivitätssteigerung weniger als halb so groß war wie in der Waldarbeit. 1998 waren im Mittel der 13 Staatsforstbetriebe 2 Personen/1.000 ha in der Verwaltung beschäftigt: eine 10mal höhere Personalintensität wie in großen skandinavischen Forstbetrieben. Die LFV befinden sich im Umbruch. Um den Forstbetrieb eigenständiger steuern und die Rationalisierung beschleunigen zu können, erwägen mehrere Länder eine Änderung der Rechtsform. Hinzu kommmt die Frage der Aufgabenverlagerung und ihre organisatorische Lösung. Wird das Kostenmanagement vorrangig betrachtet, besteht die Gefahr, dass die nachhaltigen Leistungen - die eigentlichen Ziele der Wirtschaft und der vielfältigen Aufgabenfelder der LFV - in den Hintergrund rücken. Wachstumsfelder wie Waldnaturschutz und Umweltbildung bieten den LFV die Chance, Personal zu verlagern.
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