- Standardsignatur1265
- TitelDie Akzeptanz des Luchses - Ergebnisse einer Fallstudie im Berner Oberland
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 213-228
- Illustrationen14 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200076490
- Quelle
- AbstractDas Ziel der Fallstudie Luchs war, Hintergründe der Problematik um die Akzeptanz respektive die Ablehnung des Luchses am Beispiel der Bevölkerung eines Tales im Berner Oberland zu eruieren. Das Tal wurde ausgewählt, da dort das Thema sehr aktuell war. Mit Hilfe von qualitativen (problemzentrieten) Interviews über die gesamte Bevölkerung wurden folgende Ergebnisse erarbeitet: Ein wichtiger akzeptanzbeeinflussender Faktor ist die Betroffenheit der jeweiligen Person. Dabei kann man zwischen einer direkten und einer indirekten Betroffenheit unterscheiden. Finazieller und emotionaler Verlust oder auch schon die Angst davor sowie die Angst vor Angriffen auf Menschen führen zu direkter Betroffenheit. Etwas subtiler sind die Hintergründe für indirekte Betroffenheit: Die soziale Integration der Person hat einen grossen Einfluss auf ihre Haltung gegenüber dem Luchs. Für manche bietet das Thema auch eine gute Profilierungsmöglichkeit. Die meisten der Befragten gaben an, in einem vernünftigen Rahmen mit dem Luchs leben zu können, jedoch mit weit auseinander liegenden Vorstellungen. Eine Grenze der akzeptierten Ausbreitung existiert, ist aber schwierig in Zahlen zu übersetzen. Das Verhältnis zur Natur ist ebenfalls ein stark akzeptanzbeeinflussender Faktor. Wird die Natur als Gegner betrachtet, wirkt sich das akzeptanzhemmend aus. Wenn die Natur als Partner angesehen wird, ist dies akzeptanzfördernd. Das gleiche gilt für die Einstellung zu Veränderungen. Vergangenheitsorientierte Menschen akzeptieren den Luchs weniger als gegenwarts- oder zukunftsorientierte Leute. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Kommunikation. Dabei spielen ökologisches Wissen und Interesse, die Informationstätigkeit der Behörden und Forschenden sowie die Beziehung zwischen ihnen und der Bevölkerung eine grosse Rolle. Die Öffentlichkeitsarbeit bildet einen sehr wichtigen Punkt in der Akzeptanzproblematik und sollte in Raubtierprojekten der wildbiologischen Interessen gleichgestellt werden. Eine mögliche Lösung wäre die Einführung einer sozialwissenschaftlichen Begleitung solcher Projekte.
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