- Standardsignatur1265
- TitelRaubtiere, mythologisch und tiefenpsychologisch betrachtet
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 53-90
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200076384
- Quelle
- AbstractVorstellungen über Raubtiere zeigen, wie psychische Voraussetzungen als wirkende innere Bilder stärker sein können als rationale Kenntnis der äusseren, materiellen Realität. Diese unbewussten Voraussetzungen untersucht die Tiefenpsychologie, besonders die analytische Psychologie nach Jung und von Franz, welche die Autonomie und Schöpfungskraft des Unbewussten am weitgehendsten berücksichtigt. Die analytische Psychologie übersetzt die symbolische Sprache aus Kultur und Natur in psychologische, d.h. heute verständliche Sprache. Zentrale Referenz ist ihr die Psychologie des Individuums. Sie nutzt die Tendenz seelischer Inhalte, sich in redundanten Bildern auszudrücken, zieht dafür alle möglichen Parallelen aus Mythologie, Kultur, Wissenschaft und Natur heran. Mit der vergleichenden Amplifikationsmethode erarbeitet sie ein generalisiertes Bild, das seinen Sinn selbst preisgibt. So erweisen sich vergangene oder fremde Kulturerscheinungen als Schätze für das Verständnis der heutigen Seele. Doch gibt es mythische Gleichnisse (bzw. mathematische Gleichungen) von denen man zunächst nciht weiss, auf welche psychische (bzw. physikalische) Wirklichkeiten sie sich beziehen und somit (noch) nicht übersetzt werden können. Das Symbol ist wie eine polyvalente Keimanlage, ein Bild, das viel mehr darstellt als seine blosse manifeste Realität. Der Mythos ist eine Geschichte voller Symbole, eine Selbstäusserung der Seele. Wie alles Lebendige will das Symbol zu etwas werden. So drücken Mythen, Träume, Einfälle, (oft sogar Krankheitssymptome) und religiöse wie weltliche Kulturerscheinungen einen Sinn, eine Schöpfung, ein Programm aus. Ihr symbolischer Gehalt hilft, Vorschläge zu erarbeiten, um die Lebensenergie lebensfördernd umzusetzen. Suche nach psychischer Ganzheit fordert Rückverbindung mit der instinktiven Grundlage. Das Raubtiermotiv entspricht einem archaischen, äusserst ansprechenden Ausdruck davon.
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