- Standardsignatur13700
- TitelNord- und mitteldeutsche Lössbörden und Sandlössgebiete
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- Seiten53 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200069774
- Quelle
- AbstractDie Löss- und Sandlösslandschaften nördlich der Berglandschwelle in Mitteleuropa bilden nach der Bodenkundlichen Kartieranleitung einer Bodenregion. Die Landschaften mit überwiegend lössigen Ablagerungen werden auch als Böden oder Lössgefilde bezeichnet. Die verbindenden Faktoren sind die schluffigen äolischen Ablagerungen und die vorwiegend ebenen Oberflächenformen. Beide Faktoren prägen das hohe landwirtschaftliche Nutzungspotential dieser Bodenregion. In einem generellen Überblick wird einleitend die Vegetations- und Nutzungsgeschichte, die klimatische Gliederung und generelle Züge der Landschaftsentwicklung besprochen. Die Zusammensetzung, die Ablagerungsgeschichte und die stratigraphische Gliederung der Lösse bilden einen ersten Schwerpunkt. Herauszustellen ist die besondere Bedeutung der Schichtung der Lösse für die Horizontenentwicklung der Böden. Eine Schlüsselstellung für den Nachweis der Feinschichtung der Lösse haben die Bodenprofile an der nördlichen Lössgrenze. Im zweiten Schwerpunkt wird die Entwicklung und Gliederung der Böden und insbesondere der Schwarzerden und Parabraunerden beschrieben. Für die pedroregionale Gliederung ist die Trennung von Gebieten mit und ohne Schwarzerdebildung und Gebieten mit Grauerden (Schwarzerden mit sehr hellem Humushorizont) von Bedeutung. Die Genese der schwarzen Böden als Folge von Vegetationsbränden wird diskutiert. Sowohl bei der Schwarzerde als auch bei der Parabraunerde sind die Horizonte an die Schichtung der Lösse angelehnt. Die Horizonteigenschaften sind damit auch durch die Eigenschaften der Lösse geprägt. Bei den Schwarzerden ist möglicherweise eine Mehrphasigkeit in der Anlage der Humushorizonte zu berücksichtigen. Die Al- und Bt-Horizonte der Parabraunerden sind wohl eher als polygenetisches Ergebnis primärer Schichtung, mehrphasiger Verwitterung und abschließender holozäner Verbraunung und Tonverlagerung aufzufassen. Überregionale Vergleiche der Lössböden zeigen, dass die Eigenschaften bei ähnlicher Zusammensetzung und Bodenentwicklung sehr konstant sind. Dies gilt insbesondere für die physikalischen Eigenschaften. Der bodenchemische Zustand kann durch ubiquitär vorhandene anthropogene Einflüsse regionale Unterschiede aufweisen. Neben den Schwarzerden und Parabraunerden haben in Abhängigkeit vom Niederschlag, den liegenden Substraten und den Oberflächenformen auch Pseudogleye und Gleye flächenhafte Bedeutung. Pseudogleye im Löss finden sich vor allem in Gebieten mit Niederschlägen über 700 mm im Jahr. Gleye aus Löss gewinnen in großen, tiefer gelegenen Bereichen flächenhafte Bedeutung. Hervorzuheben sind die Böden, bei denen die Löss trotz des Grundwasseranschlussees heute tief entkalkt sind. In Abhängigkeit von der Reliefenergie und der Nutzungsgeschichte ist der Anteil an Erosionsformen und Kolluvien regional unterschiedlich hoch. Die jeweilige Kombination der Faktoren der Bodenbildung führt zu individuellen Bodenvergesellschaftungen. Im regionalen Teil werden individuelle Züge von Teillandschaften hervorgehoben. Dies geschieht mit einer Beschreibung der Geologie, des Reliefs, der Lösse, des Klimas, der Grund- bzw. Stauwassereinflüsse, der resultierenden Böden und der Nutzungsgeschichte. Mit schematisierten Schnitten wird ergänzend die Oberflächenform bzw. Landschaftsgliederung und die geologische Situation dargestellt. Karten vermitteln ggf. ein Bild der Löss- oder Bodenverbreitung. In Tabellen werden die Kennwerte ausgewählter repräsentativer Böden mitgeteilt. Die vorliegende Literatur wird aufgelistet. Die Ausführungen zur feinstratigraphischen Gliederung der äolischen Sedimente und zur Bodenentwicklung gelten weitgehend auch für die Sandlösslandschaften. Aus diesem Grund beschränken sich die Ausführungen zu den Sandlössen auf die spezifischen Eigenschaften und die Unterschiede. Auf eine regionale differenzierte Beschreibung wurde aufgrund der hohen Anzahl der Sandlössgebiete verzichtet. Zudem sind nicht alle Sandlössgebiete umfassend untersucht und beschrieben. Eine Karte und eine zugehörige Tabelle verweist auf die vorliegende Literatur.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.468 (Lößböden)
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