- Standardsignatur629
- TitelBehandlungskonzepte der Buche aus heutiger Sicht : Montagskolloquien
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 1005-1030
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200057167
- Quelle
- AbstractBuchenbestockungen weisen eine äußerst hohe Flexibilität bezüglich waldbaulicher Behandlung auf. Weil die Buche eine hohe Wettbewerbsfähigkeit bei der Verjüngung sowie im Kronen- und Wurzelbereich aufweist, ist sie weniger geeignet für feine Mischungen und noch weniger für die Vereinzelung der Produktion nach dem einzelstammweisen Plentermodell, obwohl es unter bestimmten, allerdings besonderen Rahmenbedingungen echte Buchenplenterwälder gibt. Die Buche führt, einmal installiert, normalerweise zur Schließung des Kronendaches, weil ihre Krone ein gutes Expansions- und Entwicklungspotential aufweist. Dies verleiht ihr aber eine recht gute Reaktion auf Durchforstungseingriffe auch in höherem Alter. Heute beginnen wir einzusehen, daß in kaum oder wenig durchforsteten Bestockungen eine nicht unbeträchtliche Anzahl von vitalen Bäumen sich mit einer genügenden Vitalkraft und guter Bekronung selbst entwickeln. Dies erlaubt, neue Wege in der Auslegung der Durchforstungsstrategien zu gehen. Die Buche ist eine Baumart, die sowohl für eine Massenproduktion wie auch zur Lieferung von Holzprodukten mit hoher Wertschöpfung geeignet ist. Im Gegensatz zu Koniferen weist diese Produktion naturgemäß einen hohen Anteil an Koppelprodukten industrieller Hölzer auf. Produktionskonzepte sollen diese Eigenart berücksichtigen, indem sie zur Kombination von pflegeintensiver Wertschöpfung der relativ wenigen Wertträger mit minimalen Pflegeinvestitionen für die füllenden Begleiter zu verbinden ist. Solche Konzepte entwickeln sich weg vom Gedanken der bestandesweisen gleichen Produktion und hin zum Konzept der Mischproduktion und der baumweisen Betrachtung. Bei der Buche spielt die Jahrringbreite holztechnologisch keine so entscheidende Rolle wie bei anderen Baumarten wie z.B. der Eiche. Allerdings hat die Dimensionserzeugung, d.h. das Erreichen eines angemessenen Enddurchmessers nach wie vor eine maßgebende Bedeutung. Zumindest für das Kollektiv der Wertträger gelten als wertbestimmende Faktoren holztechnologische sowie Stammformeigenschaften. Bezüglich Holzqualität gilt es, die alters- und pflegebedingten Spannungen im Holz zu vermeiden bzw. möglichst wenig Farbverkernung zu erhalten. Dazu ist ein guter Kompromiss zwischen Erzeugung von jungen und möglichst genügend dicken Buchen zu finden. Irgendwie sollten für moderne Produktionskonzepte diese offenbar gegensätzlichen Kräfte genügend beachtet bzw. abgestimmt werden. Bezüglich Stammqualität bzw. Schaffung von möglichst langen Nutzholzlängen sind durch pflegerische Auslese die wipfelschäftigen Individuen genügend früh, d.h. in der Dickung auszulesen bzw. zu fördern. Wegen der hohen Kosten der Jungwaldpflege kommt man zu Pflegestrategien, die die Phase der Auslese von derjenigen der Wuchsförderung zeitlich trennen, indem die Wuchsförderung durch adäquate Kronenbefreiungseingriffe erst in einer Entwicklungstufe zu verlegen ist, in der die Bäume genügende Dimensionen aufweisen, um einen günstigen Deckungsgrad der Eingriffskosten zu ermöglichen. Weil die Buche auch im höheren Alter auf Durchforstungseingriffe reagiert, läßt sich die punktuell um die Auslesebäume auszurichtende Durchforstung in die Baumholzstufe verschieben. Dazu müssen die Wertträger in der Dickung genügend freigestellt sein, um sich bis zu diesem Zeitpunkt durchzusetzen. Bezüglich Durchforstungsstärke ist zu beachten, daß die Eingriffe nicht bestandesweise auszurichten sind, sondern auf die Wertträger gerichtet und differenziert je nach ihrem Selbstentwicklungspotential.
- Schlagwörter
- Klassifikation24 (Bestandes- und Baumpflege)
181 (Lebensweise, Autökologie. Waldbauliche Eigenschaften der Bäume)
852.16 (Faserstauchungen, abnormes Kernholz (z.B. Rotkern der Buche, Braunkern der Esche, Mondringigkeit der Eiche). Zug- und Druckholz)
653 (Wertentwicklung des Einzelstammes und des Bestandes; Wertstruktur des Bestandes)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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