In den Heidegesellschaften am Patscherkofel ergeben sich ähnlich wie in den Hochlagen bei Obergurgl Besiedlungsunterschiede mit Bodentieren zwischen windexponierten schneearmen und geschützten Schneereichen Lagen. Die meisten Bodentiere waren an den schneereichen Örtlichkeiten vorhanden. Zwischen südlich exponierten Beerenbeiden mit Calluna und nördlich gelegenen Beerenheiden sind keine größeren Besiedlungsunterschiede festzustellen. Die Ursachen der Besiedlungsunterschiede sind letzten Endes im verschiedenen Verlauf der Bodentemperaturen gelegen, der auf die durch Windeinfluß und Schneelage verschieden sich auswirkende Einstrahlung zurückzuführen ist. Die Besiedlungsunterschiede sind in den Lagen des vordringenden Waldes nur geringfügig; sie geben keine so deutlichen Hinweise auf Umweltfaktoren, wie die unter Windeinfluß und Schnee sich ausbildenden Pflanzengesellschaften. Damit sind jedoch, was die Mitwirkung des Bodentierlebens an der Umsetzung von organischen Substanzen und Aufkommen von Forstpflanzen betrifft, ähnliche Voraussetzungen an windexponierten wie an windgeschützten Örtlichkeiten in den Lagen des vordringenden Waldes gegeben. Auch den Winden stärker ausgesetzte Heiden können hier ein reichlicheres Tierleben beherbergen, was frühere Untersuchungen von Obergurgl bestätigen. Dem mildernden Einfluß südlicher Winde ist am Patscherkofel gegenüber den Hochlagen von Obergurgl wahrscheinlich auch die stärkere Besiedlung der Böden des Alectorietums zuzuschreiben. Die Bevölkerungsdichte von Bodentieren entspricht in den Beeren- und Alpenrosenheiden im Vergleich zu anderen Untersuchungsergebnissen ungefähr jener, wie sie für Waldränder in 1000 und 1700 m S. H. festgestellt wurde. Andere Verhältnisse finden sich am Rasenstandort mit langer Schneelage. Diese Örtlichkeit war wesentlich geringer als die Heidestandorte besiedelt. Die Besiedlungsdichte entspricht hier im Vergleich zu anderen Untersuchungen solchen von Almmahd-und Weideflächen. Der Artenreichtum der Fauna in den Hochlagen am Patscherkofel war größer als bei Obergurgl, was gleichfalls dem milderen Klima zuzuschreiben ist. Unter den zahlreich vertretenen Milben fanden sich auch einige bisher in Österreich noch nicht aufgefundene Arten.
114.67 (Mikrofauna) 113.2 (Höhenlage) 111.5 (Wind) 182.47 (Krautschicht) 182.48 (Moos- oder Flechtenschicht [siehe auch 289.6]) [436.7] (Tirol) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge)