- Standardsignatur8989
- TitelÖsterreichischer Waldbericht 2008 : Nachhaltige Waldwirtschaft in Österreich
- KörperschaftUmwelt und Wasserwirtschaft Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2008
- Seiten134 S.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer147601
- GeschichteFrüherer Titel: Jahresbericht der ForstwirtschaftFrüherer Titel: Jahresbericht über die ForstwirtschaftFrüherer Titel: Waldbericht
- Quelle
- AbstractKriterium 1: Erhaltung und angemessene Verbesserung der Waldressourcen und ihr Beitrag zu globalen Kohlenstoffkreisläufen. Ressource Wald: Sowohl Fläche als auch Holzvorrat steigen seit Jahrzehnten. Die letzten Inventurergebnisse (ÖWI 2000/2002) zeigten eine Rekordfläche von rund 4 Millionen Hektar und einen Vorrat von rund 1,1 Milliarden Festmetern. Österreichische Waldinventur 2007/2009: 2007 startete die neue Erhebungsperiode, die verstärkt die Themen Nachhaltigkeit, Biomasse, Biodiversität und Schutzwirkung des Waldes berücksichtigt. Fläche und Vorrat werden erstmals zusätzlich auch nach den Definitionen der FAO erhoben. Seit Mai 2007 liegt am BFW ein flächendeckender Waldlayer im GIS-Format vor. Kriterium 2: Erhaltung der Gesundheit und Vitalität von Waldökosystemen. Waldschäden: Die Jahre 2004 bis 2007 waren von den größten Borkenkäferschäden seit Bestehen der bundesweiten Aufzeichnungen im Jahr 1944 geprägt. Bedeutend waren auch Schneebruchschäden in den Wintermonaten 2006 und Orkanschäden in den Jahren 2007 und 2008. Luftschadstoffe: Österreichs Wald ist trotz Emissionsreduktionen noch immer mit Schadstoffen belastet. Waldboden: Im Auftrag der EU wurden in den Jahren 2006-2007 die 139 österreichischen Flächen des europäischen Waldboden-Netzes neuerlich beprobt. Die entsprechenden Analysen werden Ende 2008 abgeschlossen sein. Nadel- und Blattverlust: Mit dem Auslaufen des Monitoringprogramms "Forest Focus" der EU ist die Kronenzustandserhebung seit 2007 ausgesetzt. Kriterium 3: Erhaltung und Stärkung der produktiven Funktionen der Wälder. Holzbedarf und Holzmobilisierung: Die Nachfrage nach Holz, sowohl für die stoffliche als auch für die energetische Verwendung, stieg in den letzten Jahren kräftig. Die vom Lebensministerium und anderen Organisationen initiierten Maßnahmen zur Holzmobilisierung verzeichneten erste Erfolge. Die Holzeinschlagszahlen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und erreichten im Jahr 2007 mit rund 21,3 Millionen Festmetern einen Rekord. Da mit einem weiter steigenden Holzbedarf gerechnet wird, wurde das BFW mit der Erstellung einer Holz- und Biomassenaufkommensstudie beauftragt, deren Endergebnis im Herbst 2008 vorliegen wird. Kriterium 4: Erhaltung, Schutz und angemessene Verbesserung der biologischen Vielfalt in Waldökosystemen. Verjüngung der Waldbestände: WaldeigentümerInnen sind zur Wiederbewaldung von Kahlflächen verpflichtet, dabei ist die Naturverjüngung der Pflanzung oder Saat vorzuziehen. Der Anteil der aus Naturverjüngung hervorgegangenen Verjüngungen hat stark zugenommen, laut den letzten Ergebnissen der Waldinventur entstammen bereits fast drei Viertel der freistehenden Verjüngung der Naturverjüngung. Landschaftsmuster: Das "Forest Monitoring Project" der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gibt erstmals bundesweit Informationen zum Landschaftsmuster für Befundeinheiten von 100-ha-Rastern. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Ausdehnung, die Form und die Verteilung von Wald und Nichtwaldflächen und verdeutlichen die Ausstattung einer Landschaft mit Waldhabitaten. Gefährdete Waldarten: Von 93 Waldbiotoptypen weisen 53 (57%) eine Gefährdung auf, kein Waldbiotoptyp wurde in Österreich bisher vollständig vernichtet. Nicht gefährdet sind insgesamt 22 Waldbiotoptypen (24%). Weitere 18 Forstbiotoptypen (19%) wurden in die Kategorie "nicht besonders schutzwürdig" eingereiht und daher nicht bewertet. Geschützte Wälder: Etwas mehr als eine Million
Hektar Wald sind in Österreich naturschutzrechtlich ausgewiesenen Schutzgebieten und Naturwaldreservaten der Klassen 1 und 2 der Erhebungsrichtlinien der MCPFE für Waldschutzgebiete in Europa zugeordnet. Kriterium 5: Erhaltung und angemessene Verbesserung der Schutzfunktion in der Waldbewirtschaftung (insbesondere Boden und Wasser). Zustand: Für den Schutzwald im Ertrag besteht nach wie vor sehr hoher Verjüngungsbedarf. Nur 59% des Schutzwaldes werden als "stabil" eingestuft, 33% als "stabil bis labil" und 8,3% als "kritisch labil bis instabil" bei gleich bleibender Tendenz. "Initiative Schutz durch Wald" (ISDW): Das im Jahr 2007 bundesweit angelaufene Programm dient der Sicherung und Verbesserung der Objektschutzwirkung von Wäldern. Internationale Zusammenarbeit: Österreich engagiert sich auch international bei der Entwicklung gemeinsamer Strategien zur nachhaltigen Verbesserung des Zustandes der Berg- und Schutzwälder und deren Schutzwirkung gegenüber Naturkatastrophen. Kriterium 6: Erhaltung anderer sozioökonomischer Funktionen und Bedingungen. Strukturwandel: Die österreichische Forstwirtschaft ist mit großen Veränderungen konfrontiert. Diese basieren auf wirtschaftlicher Internationalisierung, dem damit verbundenen Strukturwandel der Holzindustrie, Fortschritten in der Nutzungstechnik und nicht zuletzt auf Veränderungen in der EigentümerInnenstruktur und in der Beziehung der EigentümerInnen zum Wald. Wirtschaftsfaktor Wald: Die Bruttowertschöpfung des Forstsektors ist in den letzten 15 Jahren nach laufenden Preisen um rund 45% gestiegen. Das Wachstum der Forstwirtschaft selbst blieb dabei unter 10%, während der Holz- sowie der Papier- und Pappebereich um rund 70% bzw. 60% gewachsen sind. Arbeitgeber Wald - forstliche Ausbildung: Die seit Beginn der Achtzigerjahre stark zunehmende Mechanisierung und technische Weiterentwicklung der Holzernte sowie Rationalisierungsmaßnahmen im Verwaltungsbereich resultieren in einem stetigen Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Die forstliche Ausbildung passt sich den geänderten Anforderungen an. Holzströme in Österreich: Im Rahmen des vom Lebensministerium initiierten klima:aktiv-Programms "energieholz" wurden die Daten der gesamten Wertschöpfungskette Holz zusammengeführt. Die Ergebnisse wurden im Herbst 2007 in Form einer grafischen Darstellung präsentiert. Handel mit Holz: Im Gegensatz zur österreichischen Gesamthandelsbilanz ist die Außenhandelsbilanz für Holz, Holzwaren und Papierprodukte mit +3,64 Milliarden Euro eine sehr positive. Energie aus Holzressourcen: Österreich gehört im internationalen Vergleich bei der Nutzung von Biomasse zu den führenden Staaten. Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttoinlandsverbrauch betrug im Jahr 2005 rund 21 %, jener der Biomasse 11%. Davon stammen mehr als 95% aus Holz. Wald und Erholung: Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft entwickelt sich nach wie vor außerordentlich dynamisch. Neben Konfliktpotential birgt diese Entwicklung auch Chancen für Österreichs WaldbesitzerInnen. Forst und Kultur: Zum Themenfeld wurde ein eigener Zertifikatslehrgang entwickelt, der seit Juni 2007 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort/Gmunden (BFW) angeboten wird. Österreichischer Walddialog: Nach 3 Jahren intensiver Arbeit wurde Ende 2005 das 1. Österreichische Waldprogramm von über 80 Organisationen verabschiedet. Es enthält wichtige Ziele zur Sicherstellung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Österreich. Die Ziele werden im Rahmen eines eigenen Arbeitsprogramms laufend umgesetzt. Mit Vorliegen des Waldprogramms wurden die bis dahin eingesetzten Arbeitsgruppen (Module) aufgelöst und in ein permanentes Gremium - das Waldforum - übergeführt, welches bis Ende 2007 dreimal getagt hat. Internationale Waldpolitik: Die österreichische Forstpolitik bringt sich international aktiv ein und vertritt in allen wichtigen internationalen waldrelevanten Abkommen und Prozessen die Interessen der heimischen Forst- und Holzwirtschaft. Hervorzuheben sind die Mitgestaltung des rechtlich nicht verbindlichen Instruments für Wälder sowie des Mehrjahresarbeitsprogramms im Rahmen des Waldforums der Vereinten Nationen. Auf paneuropäischer Ebene fand im November 2007 in Polen die 5. Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa statt. Anknüpfend daran, engagiert sich Österreich für die Schaffung eines rechtsverbindlichen Waldabkommens (Europäische Waldkonvention). Im ersten Halbjahr 2006 hatte Österreich die EU-Ratspräsidentschaft inne. Finanzielle Instrumente: Das Österreichische Programm für die Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013 wurde am 25. Oktober 2007 von der Europäischen Kommission genehmigt. Forschung und Ausbildung: Mit Beginn 2005 wurde die ehemalige Forstliche Bundesversuchsanstalt aus der Bundesverwaltung ausgegliedert. Die behördlichen Aufgaben wurden im Bundesamt für Wald zusammengefasst. Forschung, Monitoring und Wissenstransfer werden vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) wahrgenommen, das als Anstalt öffentlichen Rechts eingerichtet wurde. Die Forstlichen Ausbildungsstätten Ort und Ossiach wurden in das BFW eingegliedert, die damit erfolgte Zusammenführung der Forschung mit der Aus- und Weiterbildung gewährleistet eine effiziente Wissensvermittlung von Forschungsergebnissen direkt an die in der Forstwirtschaft Tätigen. Seit dem Jahre 2005 ist die Ausbildung zum zertifizierten Waldpädagogen bzw. zur zertifizierten Waldpädagogin für jedermann möglich.
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