Im Gewässerkundlichen Dienst der Bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung gewinnen zunehmend integrative und medienübergreifende Arbeitsweisen an Bedeutung, die den Landschaftswasserhaushalt und seine Stoffströme im Zusammenhang sehen und damit eine der Grundstrategien für die nachhaltige Landesentwicklung unterstützen. Im Bereich des gewässerkundlichen Monitorings ist dieser Ansatz im integrierten Messnetz Stoffeintrag - Grundwasser (MSGw) umgesetzt, das nunmehr auf bis zu 15-jährige Messreihen zurückblickt. Der vorliegende Bericht gibt eine Übersicht der Ziele und Methoden und präsentiert für jedes der sieben Messgebiete - in Ergänzung zur Datendokumentation auf CD - eine standardisierte Auswahl von Ergebnissen zu den untersuchten Wasser- und Stoffflüssen. Ziel des MSGw ist die langfristige Erfassung des Wasser- und Stoffkreislaufs und seiner Belastungen in Repräsentativgebieten mit besonderer Berücksichtigung der Landnutzung und des Sickerwassers. Dabei erfordert die medienübergreifende Sicht eine Abstimmung mit den Mess- und Informationsinteressen anderer Institutionen im Bereich der Umweltbeobachtung und - überwachung. Es bestehen besondere Fachkontakte zu folgenden Behörden: Geologisches Landesamt, Landesamt für Umweltschutz, Landesamt für Landwirtschaft, Landesamt für Wald und Forstwirtschaft und Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. Die Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen dient dem Wissenstransfer und der Nutzung neuer Erkenntnisse für die gewässerkundliche Praxis. Die Anbindung an Wasserversorgungsunternehmen in den einzelnen Gebieten ist hervorzuheben. Im Vordergrund steht hier die Bewertung der Stoffbelastungen im Hinblick auf ein erweitertes Trinkwassermanagement in den Einzugsgebieten. Mit den sieben Messgebieten werden aus hydrogeologischer Sicht der Buntsandstein, das ostbayerische Kristallin, der Jurakarst und Varianten der Quartären Schotterplatten und Flusstalfüllungen erfasst. Daraus ergibt sich eine relativ breite Palette repräsentativer Beobachtungen in Bayern. Sie decken sowohl große und ergiebige Grundwasserumsatzräume ab als auch kleinteilige mit ihrer besonderen Funktion für die ortsgebundene Quellwasserversorgung und das differenzierte Gewässernetz. Am längsten beobachtet sind vier bewaldete Wassereinzugsgebiete. Hier bilden die Ergebnisse einen wichtigen Teil der Erfolgskontrolle in Bezug auf die gesetzliche Minderung umweltschädigender Emissionen in die Atmosphäre. Auch werden hier als erstes mögliche Reaktionen des Wasser- und Stoffkreislaufs auf eine dauerhafte Klimaveränderung nachweisbar sein. In der abschließenden Übersicht werden maßgebliche Fragen des flächenhaften Gewässer- und Trinkwasserschutzes in Bayern angesprochen, die sich auch mit den Anforderungen der EUWasserrahmenrichtlinie verknüpfen. Denn zum Erreichen des guten Zustands und zum Vermeiden einer Qualitätsverschlechterung müssen vor allem die diffusen bzw. flächenhaften Schadstoffeinträge in die Gewässer verringert werden. Fliessgewässer, Seen, Grundwasser und Quellen sowie das einspeisende Sickerwasser sind als "Gewässer" zu betrachten.