Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der Stichprobenfehler der Vorratsschaetzung bei systematischen Stichproben in Forstinventuren. Die Eigenschaften des Fehlers und der klassischen Fehlerschaetzer wurden mit geostatischen Methoden auf der Basis von empirischen Voruntersuchungen analysiert. Der Stichprobenfehler systemtischer Stichproben haengt wesentlich von der Autokorrelation des zu schaetzenden Merkmals ab. Autokorrelierte Populationen weisen eine raeumliche Struktur der Merkmalsauspraegung auf. Dabei sind sich nahe beieinanderliegende Elemente durchschnittlich aehnlicher als weiter voneinander entfernt liegende. Bei den traditionellen Verfahren der Fehlerschaetzung, wie z.B. bei der Standardfehlerformel fuer die einfache Zufallsauswahl, der Paardifferenzenformel und der Kreuzdifferenzenformel, wird die Autokorrelation nicht beruecksichtigt. Dies fuehrt dazu, dass der Fehler i.d.R. ueberschaetzt wird, wobei das Ausmass der Ueberschaetzung im einzelnen Fall unbekannt ist. Eine erwartungstreue Fehlerschaetzung bei systematischen Stichproben setzt voraus, dass die Autokorrelation miteinbezogen wird. Dies ist der Ansatz der geostatistischen Methoden. Die Beschreibung der Autokorrelation erfolgt in der Geostatistik mit Hilfe des Semi-Variogramms, das die Variation in der Population in Abhaengigkeit der Entfernung zwischen den Populationselementen beschreibt. Es handelt sich hierbei um eine nach Entfernung differenzierte Betrachtung der klassischen Populationsvarianz. Ein einfaches Semi-Variogramm wird v.a. durch das Verhaeltnis zwischen 'Nugget'-Effekt (unstrukturierte Restvarianz) und Schwellenwert (Varianzanteil, der der Autokorrelation unterliegt) charakterisiert. Darueberhinaus spielt auch die Reichweite (Maximalentfernung, bis zu der zwei Populationselemente noch miteinander korreliert sind) eine wichtige Rolle als Kenngroesse des Semi-Variogramms. Bei der geostatistischen Auswertung eines Datensatzes wird zunaechst das emirische Semi-Variogramm berechnet. Anschliessend wird der empirische Verlauf gutachtlich modelliert, d.h. die Parameter des Semi-Variogramms werden geschaetzt. In der geostatistischen Fehlerrechnung wird das angepasste Modell der Autokorrelation mit der Populations- und Stichprobengeometrie verknuepft. Dadurch ist eine, im Unterschied zu den klassischen Methoden, erwartungstreue Fehlerschaetzung unabhaengig vom Inventurdesign moeglich. Das Konzept der vorliegenden Arbeit besteht darin, in einem ersten Schritt die typischen Eigenschaften der Autokorrelation des Holzvorrates an Datensaetzen zu untersuchen und auf dieser empirisch erworbenen Grundlage in einem zweiten Schritt eine theoretische, geostatistische Analyse des Fehlers und seiner Schaetzer durchzufuehren. Durch diese Verbindung der empirischen mit der theoretischen Komponente ist gewaehrleistet, dass die Ergebnisse sowohl praktischen Bezug haben, als auch ...