Die Untersuchungen zu den Auswirkungen der Kompostanwendung wurden an sechs verschiedenen Ackerstandorten durchgefuehrt. Die Versuchsflaechen wurden auf Sandboeden in Wulksfelde und Brunsbek bei Hamburg sowie auf lehmigen Boeden des oestlichen Huegellandes bei Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein angelegt. Es wurden Komposte in unterschiedlichen Aufwandmengen von 6 bis 16t t TS/ha eingesetzt. Die Hoehe der Aufwandmengen war auf den Naehrstoffbedarf der Standorte abgestimmt. An den leichten und naehrstoffarmen Standorten wurde einmalig eine erhoehte Aufwandmenge von 32 t TS/ha als Meliorationsduengung eingesetzt, um die Depotwirkung von Kompost zu pruefen. Aus den Ergebnissen wurden im Hinblick auf eine sach- und umweltgerechte Kompostanwendung Differenzierungen zur Bewertung der Inhaltsstoffe der Komposte und zur Kompostanwendung abgeleitet. Eine Wirkung der basisch wirksamen Substanzen aus dem Kompost auf den pH-Wert des Bodens konnte nicht belegt werden. Der Humusgehalt im Boden wurde durch Kompostanwendung in dem Beobachtungszeitraum nicht veraendert. Auch ein Einfluss der Kompostanwendung auf die Kationenaustauschkapazitaet im Boden konnte in dem Untersuchungszeitraum nicht nachgewiesen werden. Mit den Kompostanwendungen ergeben sich hohe Salzeintraege in die Boeden, die jedoch ein halbes Jahr nach der Kompostanwendung nicht mehr nachgewiesen werden konnten. Direkt nach der Kompostanwendung war im Bodensickerwasser kurzzeitig ein Anstieg der Salzkonzentration feststellbar. Die Stofffrachten aus dem Kompost zeigten keine Auswirkungen auf die Gesamtgehalte in den Boeden. Erhoehungen der loeslichen Gehalte an Phosphor, Kalium und Magnesium im Boden konnten auf die Frachten aus dem Kompost zurueckgefuehrt werden. Die Naehrstoffgesamtfrachten an Phosphor, Kalium und Magnesium aus dem Kompost leisteten einen deutlichen Beitrag zur Ernaehrung der Pflanzen. Durch erhoehte Aufwandmengen im Zuge einer Meliorationsduengung konnte eine Verbesserung des Versorgungsniveaus fuer Phosphor und Magnesium im Boden erreicht werden. Die DL-loeslichen Naehrstoffgehalte im Boden waren gegenueber den ungeduengten Vergleichsparzellen erhoeht. Zwischen herkoemmlich geduengten und kompostbeaufschlagten Parzellen traten keine Unterschiede in den DL-loeslichen Naehrstoffgehalten auf. Unter Kompostanwendung kam es gegenueber den ungeduengten Vergleichsparzellen zu hoeheren Ertraegen. Die Naehr- und Schadstoffgehalte der Pflanzen der einzelnen Duengungsvarianten unterschieden sich nicht. Die Schadstoffentzuege durch die Pflanzen lagen unter den Frachten aus dem Kompost. Die Schadstofffrachten aus dem Kompost liegen ausser fuer Cd ueber den Frachten aus mineralischen Duengemitteln. Die Frachten von Cu und Zn aus dem Kompost waren mit den Frachten bei Guellegaben vergleichbar. Unter Beruecksichtigung naehrstoffbezogener Schadstoffgehalte in den Komposten wurde gezeigt, dass bei Kompostanwendung nur fuer Blei ein hoeheres Anreicherungspotential anzunehmen ist. In den Beobachtungszeitraeumen zwischen zwei und sechs Jahren konnte eine Erhoehung der Schadstoffgehalte im Boden nur rechnerisch ermittelt werden, analytisch waren keine Veraenderungen nachweisbar. Eine Auswaschung von Naehrstoffen konnte nur fuer Kalium nachgewiesen werden. Im Sickerwasser der leichten Standorte mit geringem Humusgehalt und niedrigem pH-Wert kam es im Zusammenhang mit hohen Kompostgaben zu geringfuegig erhoehten Konzentrationen der Schwermetalle Cd, Cu, V und Zn. Ein Zusammenhang zwischen den NH4NO3-loeslichen Schadstoffgehalten und den Schadstoffkonzentrationen im Sickerwasser konnte nicht hergestellt werden. Der Anstieg von Cd- und Zn-Konzentrationen im Sickerwasser auf leichten, humusarmen und soptionsschwachen Standorten konnte mit hohen Chloridkonzentrationen im Sickerwasser in Beziehung gesetzt werden. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Anwendung von Biokompost in der Landwirtschaft unproblematisch ist. Voraussetzung ist die Abstimmung der Aufwandmengen ...
114.2 (Chemie des Bodens. Analyse (Gleichlaufend mit UDK 631.41 geordnet)) 114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.) 114.33 (Beziehungen zur Pflanzendecke) 237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4]) [430] (Deutschland, 1990-)