Standardsignatur
Titel
Geomorphologie des südöstlichen Waldviertels im Einzugsgebiet von Krems und Kamp : Dissertation
Verfasser
Körperschaft
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
1972
Seiten
98 S.
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
98636
Quelle
Abstract
Das südöstliche Böhmische Massiv war präburdigal, im Oligzän, morphologisch als Peneplain zu bezeichnen. Die sichelförmige Horner Mulde hat schon bestanden, wahrscheinlich ist sie tektonischer Anlage. Dem Kristallin lagerten teils mächtige Verwitterungsdecken auf (Grus und Kaolin). Das Chatt-Aquitanmeer umspülte nur den Südrand des Massivs und lagerte hier (Dunkelsteiner Wald) die Melker Sande ab. Das Burdigalmeer drang aus dem Osten kommend entlang alter Rinnen über das Kristallin in das Horner Becken ein. Dabei bildeten sich vor Anschluß an das offene Meer im Becken die liegenden Molder Sande aus, die noch starke Brackwasserfazies zeigt. Als das Meer höher stieg und über die Sigmundsherberger Hochfläche transgredierte, räumte es die Verwitterungsdecke ab und lagerte sie im Becken ab (Loibersdorfer Sande). Den Höchststand repräsentiert die Eggenburger Serie (Kalksandstein). Das Horner Becken dürfte bis ca. 450 m aufgefüllt worden sein. Auf den Höchststand des meeres in ca. 480-500 m hat sich eine gleich hohe Fläche eingestellt, die man vielleicht auch als Abrasionsebene ansehen könnte. Sie ist wesentlich des Kamp und um den Manhart ausgebildet. Die völlige Ausräumung des Horner Beckens konnte erst ab dem Pannon erfolgt sein, da man im Helvet wieder ein Übergreifen des meeres auf die Horner Schichten (am Massivostrand) feststellen kann. In das Horner Becken hat das Helvetmeer nicht mehr ausgereicht. Eine Regression des Meeres im Oberhelvet öffnete durch eine starke Erosionsphase Rinnen am Massivrand. Auch die Wachau bis Spitz hat prätorton schon bestanden; sie ist tektonisch vorgezeichnet.