Im Rahmen der Scuhe nach Untersuchungsergebnissen wurden der Autorin neben der veroeffentlichten Literatur 15 Verfahrenspruefungen bekannt, wovon jedoch nur 3 Untersuchungen nach telefonischem Kontakt von den Auftraggebern zur Verfuegung gestellt wurden. Weiterhin wurden 21 Hersteller und Betreiber angeschrieben, es erfolgten 8 Antworten. Nur ein Hersteller gab an, human- und phytohygienische Untersuchungen durchzufuehren, war aber nicht bereit, diese Daten zur Verfuegung zu stellen. Offensichtlich bestehen von Seiten der Betreiber Befuerchtungen, durch die Veroeffentlichung von Analysedaten Nachteile zu erfahren. Diese koennten durch Rueckgang des Absatzes oder nachlassende Preise fuer das Kompostprodukt gekennzeichnet sein. Die zusammenstellten Pruefungen erheben keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit. Bedingt durch die kurze Zeit der Datensammlung (4 Monate) war die vollstaendige Literatur nicht verfuegbar, andere Untersuchungen wurden nicht veroeffentlicht. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Darstellung von wissenschaftlichen Untersuchungen, da nur wenig Untersuchungsdaten von unterschiedlichen Kompostierungsverfahren im Betriebsablauf zur Verfuegung standen. Die vorliegenden Untersuchungen zeigen anhand der durchgefuehrten Prozesspruefungen, dass bei optimiertem Kompostierungsprozess pathogene Keime abgetoetet werden und ein hygienisch einwandfreies Kompostprodukt entsteht, die Ergebnisse werden in Kap. 7.3 (Phytohygiene) und Kap. 8.3 (Human- udn Veterinaerhygiene) diskutiert. Es wurden vorwiegend offene Mietenverfahren getestet, nur wenige Mieten waren eingehaust. Nach Hartwick, 1995 stellen die Boxen/Containerverfahren in der Bundesrepublik Deutschland mit 59 von 146 die groesste Zahl der Anlagen. Diese Anlagen decken einen Jahresinput von ca. 547.000 Tonnen pro Jahr ab. In Mietenverfahren wird ein Input von ca. 900.000 Tonnen pro Jahr in 36 Anlagen verarbeitet. 17 Trommelkompostierungsanlagen verarbeiten ein Input von ca. 263.000 Tonnen pro Jahr, waehrend nur 7 Bricollare-Anlagen ein Input von ca. 300.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr umsetzen. Auch die Zeilen-/Tunnelkompostierung stellt mit einem Input von ca. 391.000 Tonnen pro Jahr mit 17 Anlagen eine bedeutende Verfahrensgruppe. Die Mietenverfahren verarbeiten den groessten Jahresinput, durch die grosse Anzahl und dem Durchsatz der anderen Anlagentypen repraesentieren die vorliegenden Untersuchungen jedoch nicht die Situation der Kompostierung in der Bundesrepublik. Ab dem Jahr 1993 ist bedingt durch die Verabschiedung der TA Siedlungsabfall eine staerkere Zentralisierung sowie Kapselung der Anlagen zu verzeichnen, die sich noch nicht in den Untersuchungen niederschlaegt. Durch die Forderung nach direkten Hygienepruefungen (LAGA-Merkblatt M 10) und die Uebernahme der meisten Richtwerte durch die Bundesguetegemeinschaft Kompost e.V. (Dupre, 1995) wird die Zahl der Hygieneuntersuchungen von Kompost ansteigen, insbesondere wenn die in Bearbeitung befindliche Kompostverordnung des Bundes aehnliche Forderungen wie das LAGA-Merkblatt M 10 enthaelt. Erst wenn eine Vielzahl der Kompostierungsanlagen solche Untersuchungen durchfuehren, koennte eine Bewertung des "Standes der Produktion von hygienisch unbedenklichen Kompost" auf einer breiten Basis erfolgen. Hygieneuntersuchungen im Substrat sollten angemessen bewertet werden. Der Nachweis von Salmonellen im Substrat ohne Verfahrenspruefung macht z.B. keine Aussage ueber die Hygienisierungsleistung des Kompostierungsprozesses. Es koennen Keimverschleppungen durch Arbeitsgeraete und Staub stattgefunden haben. Weiterhin kommen die meisten Menschen im alltaeglichen Umgang mit Lebensmitteln haeufiger und in hoeheren Konzentrationen mit Salmonellen (rohe Eierspeisen, rohe Gefluegel, etc.) in Kontakt als bei der Anwendung von Kompost. Auch in einer Vielzahl anderer organischer Duengemittel wurden Salmonellen festgestellt. Der Nachweis von phyto- und seuchenhygienischer Unbedenklichkeit des Kompostes koennte weiterhin ...
232.322.44--088.6 (Kompost und Kompostzubereitung einschl. Verwendung von Waldstreu und Müll. Abfälle und ihre Verwertung. Nebenverwertung) [430] (Deutschland, 1990-)