- Standardsignatur9725
- TitelRadioaktivitaetsmessungen in Oesterreich 1994 und 1995. Daten und Bewertung
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Erscheinungsjahr1997
- Seiten139 S.
- Illustrationen39 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer98018
- Quelle
- AbstractIn diesem Bericht werden Ergebnisse der in Oesterreich aufgrund des Strahlenschutzgesetzes in den Jahren 1994 und 1995 vom damaligen Bundesministerium fuer Gesundheit und Konsumentenschutz durchgefuehrten Strahlenueberwachung praesentiert. Insbesondere sind dies Resultate aus der grossraeumigen Ueberwachung auf radioaktive Verunreinigungen sowie Werte aus der Emissions- und Immissionskontrolle von Anlagen mit Forschungsreaktoren. Die Zustaendigkeit fuer diese Ueberwachungstaetigkeit ist durch die Novellierung des Bundesministeriengesetzes auf die Sektion VI im Bundeskanzleramt uebergegangen. Zur grossraeumigen Ueberwachung wird vom Bundeskanzleramt zum einen ein Strahlenfruehwarnsystem betrieben, das an 336 Orten staendig die Gammadosisleistung registriert und die Werte automatisch an verschiedene Stellen weiterleitet. Zum anderen wird ueber regelmaessige Probenahmen und Untersuchungen im Labor der Radionuklidgehalt diverser Medien wie Luft, Niederschlaege, Oberflaechenwaesser, Lebensmittel etc. ueberwacht. Ergaenzend zu diesem Routineprogramm werden Schwerpunktprojekte durchgefuehrt, die der Untersuchung bestimmter Medien sowie der besseren zeitlichen bzw. regionalen Erfassung einzelner Komponenten der grossraeumigen Kontamination dienen. Die behoerdliche Anlagenueberwachung setzt sich - hinsichtlich Emissionen und Immissionen - aus zwei Elementen zusammen: der Kontrolle der Qualitaet der betriebsinternen Eigenueberwachung sowie einer unabhaengigen Ueberwachung durch Untersuchen von selbst gezogenen Proben. Die durchschnittliche Strahlenexposition der oesterreichischen Bevoelkerung betrug in den Jahren 1994 und 1995 jeweils rund 4.6 mSv, wobei die bei weitem ueberwiegenden Beitraege auf natuerliche und medizinische Strahlenquellen zurueckzufuehren sind. Im Vergleich dazu waren die Dosisbeitraege der uebrigen Strahlenquellen aeusserst gering. Die mittlere effektive Dosis aufgrund der natuerlichen Strahlenexposition betraegt ca. 3.2 mSv pro Jahr. Das radioaktive Edelgas Radon und seine kurzlebigen Folgeprodukte tragen ueber die Inhaltation im Mittel dazu mehr als die Haelfte bei, wobei jedoch erhebliche Schwankungsbreiten auftreten. So gibt es Gebiete mit besonderen geologischen Bedingungen, in denen die Belastung durch Radon alle anderen Strahlenbelastungen bei weitem uebersteigt. Die zivilisatorische Strahlenexposition ist zum ueberwiegenden Teil durch die Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisiernder Straheln in der Medizin - insbesondere in der Roentgendiagnostik - bedingt und fuehrte im Berichtszeitraum zu einer mittleren effektiven Dosis von ca. 1.3 mSv pro Jahr. Mit etwa 0.02 mSv pro Jahr ist im Vergleich dazu die sich aus den Auswirkungen des Reaktorunfalls von Tschernobyl fuer die oesterreichische Bevoelkerung ergebende Dosis geringfuegig. Die durch den Betrieb der kerntechnischen Anlagen des Oesterreichischen Forschungszentrums Seibersdorf und des Atominstituts der Oesterreichischen Universitaeten sich fuer die Bevoelkerung ergebende Strahlenbelastung ist vernachlaessigbar gering. Aus den an Abluft und Abwasser dieser Anlagen durchgefuehrten behoerdlichen Kontrollmessungen und der jeweiligen betriebsinternen Eigenueberwachung geht hervor, dass die von der zustaendigen Behoerde festgelegten Hoechstwerte fuer die Ableitung radioaktiver Stoffe an die Umgebung in allen Faellen eingehalten wurden. Ebenso wurden bei der Umgebungsueberwachung keine unzulaessig hohen Ortsdosen oder Immissionen festgestellt. Der Gehalt an radioaktiven Stoffen kuenstlichen Ursprungs in der Luft, den Niederschlaegen und den Oberflaechengewaessern war im Berichtszeitraum aehnlich gering wie in den Vorjahren und im wesentlichen durch den Tschernobylunfall bestimmt. Die Werte feur Caesium-137 - dem einzigen Nuklid aus dem Tschernobyl- Fallout, das noch immer von gewisser Bedeutung ist - liegen in diesen Medien nur noch geringfuegig ueber jenen vor dem Reaktorunfall. Im Boden gewisser Regionen dagegen sind fuer Caesium-137 weiterhin deut..
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